Verdauungsleukozytose war während meiner Schulzeit schon alleine wegens des Schultyps HBLA mit dem Schwerpunkt auf Ernährung ein wichtiges Wort. Sie ist vereinfachend gesagt, dafür verantwortlich, dass wir uns aufgrund zu hoher Nahrungszufuhr müde fühlen. Wo wir bei Weihnachten wären. Das Gehirn bekommt zu wenig Sauerstoff und schaltet ab.Vor ein paar Wochen habe ich bei Freud ein wichtiges Wort gelernt, dissoziieren. Dissoziation beschreibt eine Unterbrechung des integrativen Funktionieren der Wahrnehmung aufgrund traumatischer Erlebnisse. Wo wir ebenfalls bei Weihnachten werden. Verdauungsleukozytose und Dissoziation verführen uns dazu den Fernseher einzuschalten oder die oberösterreichsichen Nachrichten zu lesen. Daniel Haas geht im Feuilleton einer faz-Ausgabe dem Erfolgsrätsel von Bestsellerautoren [sic] nach und fragt sich darin – angesichts jener Bücher, die Bestellerlisten anführen – was Leser [sic] dazu bringt, Narkose als ästhetische Erfahrung einzustufen. Berechtigte Frage. Vor allem weil es sie gibt, die ANDEREN Bücher:
„Kein Ort. Nirgends habe ich 1977 geschrieben. Das war in einer Zeit, da ich mich selbst veranlaßt sah, die Voraussetzungen von Scheitern zu untersuchen, den Zusammenhang von gesellschaftlicher Verzweiflung in der Literatur.“ Christa Wolf beschreibt in diesem Buch die Begegnung von Karoline von Günderrode und Heinrich von Kleist bei einer Teegesellschaft. „So sprechen, als wäre es der letzte Satz, der einem erlaubt wäre.“, fordert Elias Canetti. Christa Wolf schreibt so.
Der Report der Magd von Margaret Atwood. Spannend. Ein dystopischer Roman, der der Frage nach geht, wer in der Zukunft die Körper der Frauen kontrollieren werde. „The Handmaid’s Tale is a novel of such power that the reader is unable to forget its images and its forecast.” (Washington Post Book World)
Orlando von Virginia Wollf. Darin lebt die Hauptfigur, Orlando, vom 16. bis ins 20. Jahrhundert, und wechselt im Erwachsenenalter ihr Geschlecht. „Eine Romanbiographie, kunstvoll und höchst vergnüglich, denn Orlando ‚hatte eine Vielzahl von Ichs’. Eine Zeitreise durch vier Jahrhunderte, eine zauberhafte Verwandlungs- und Verkleidungskomödie voller Überaschungen.“ (Klappentext, Fischer Taschenbuch Verlag, 2007)
Die Welt der schönen Dinge von Simone de Beauvoir. „Mit Schärfe und Ironie schildert Simone de Beauvoir die Gesellschaft der Neureichen, in der Gefühle zu Werbespots werden. Die Menschen dieses Romans ersticken an den Lügen und Heucheleien der spätkapitalistischen Welt. beherrscht von Statussymbolen, von ‚schönen Bildern’.“ (Klappentext, rororo, 2008)
VIEL VERGNÜGEN!
ba
Danke für die guten Büchertipps, die schaue ich mir gleich genauer an.
Und ja kann es sein, dass es „Die Welt der schönen Bilder“ von Simone de Beauvoir heißt? Bei dem anderen Titel bekomme ich nämlich keine Treffer.
liebe Grße, Lena
Liebe Lena, danke für den Hinweis, ja, das Buch von Simone de Beauvoir heißt „Die Welt der schönen Bilder“!
Viel Spaß beim Lesen!
Liebe Grüße,
Betina