Erwachsenenbildnerin und Kulturvermittlerin Petra Unger führt schon viele Jahre durch Wien und macht die oft ausgeblendete und „vergessene“ Geschichte von Frauen sichtbar. Ihre Frauenspaziergänge durch verschiedene Wiener Gemeindebezirke und Grätzel sind nun auch als Buch im Metroverlag erschienen. Dabei handelt es sich um keinen klassischen Stadtführer, sondern ein „Lesebuch“ entlang der beschriebenen Routen. Und auf diese Wege sollte mensch sich begeben: „Es ist wichtig, ‚vor Ort‘ zu gehen, die Stadt mit einem anderen Blick zu sehen und mit anderen Bildern, anderen Geschichten, anderen Werten zu verbinden. Es verändert den eigenen Bezug zur Stadt, auch den Bezug zu sich selbst und zur eigenen Geschichte“, schreibt Petra Unger.
So erfährt mensch, warum die Geschichte der Wiener Oper eine Geschichte des Ausschlusses ist, was der „Wiener Frauenklub“ gemacht hat, welchen Raum Sexarbeiterinnen in der Stadt einnehmen und wofür Marianne Hainisch gekämpft hat. Am Ende eines Spaziergangs werden außerdem Lokale und Restaurants empfohlen, „die gute Qualität bieten, von Frauen geführt oder von Frauen sehr gerne frequentiert werden.“
Wer sich nicht alleine auf den Weg machen möchte, kann auch an einem Stadtspaziergang mit Petra Unger teilnehmen. Im Frühling/Sommer bietet sie Spaziergänge zum Buch an („Vielfalt der Frauenleben“, „Frauen werden sichtbar“, „Schauspielerinnen und Frauenräume“, „Von der Josefstadt nach Ottakring“ und „Frauen und Soho in Ottakring“), alle Termine findet ihr auf der Website (12 Euro pro Teilnehmer_in).