Deutlich weniger Frauen in Diskussionssendungen

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Student_innen aus Klagenfurt haben sich TV-Diskussionsformate in Bezug auf das Geschlechterverhältnis angesehen

Wir, eine Gruppe von Studentinnen und Studenten an der Alpen Adria Universität Klagenfurt, haben uns mit den Diskussionssendungen „Im Zentrum“, „Club 2“, und „Pro und Contra“ auseinandergesetzt, da wir diese kritisch auf eine quantitative Verteilung von Frauen und Männern überprüfen wollten.

„Frauen kommen deutlich weniger in Nachrichten vor und sind im Politik- und Wirtschaftsjournalismus eine klare Minderheit. Das sind zentrale Ergebnisse des Global Media Monitoring Projects 2010 (GMMP), an dem 130 Länder weltweit teilgenommen haben. Österreich war nicht dabei.“ (karinzauner.wordpress.com)

Dieses Zitat kann man aufgrund des quantitativ vorherrschenden Männeranteils in den Diskussionssendungen bestätigen. Beispielsweise trifft man in der Sendung „Im Zentrum“ (Beobachtungszeitraum 19.02.12 – 17.06.12) vorwiegend Männer an. Betrachtet man die letzten 15 Sendungen, so fällt auf, dass 50 % weniger Frauen eingeladen wurden, aber auch in den Sendungen „Club 2“ (Beobachtungszeitraum 22.02.12 – 19.06.12) und „Pro und Contra“ (Beobachtungszeitraum 06.02.12 – 11.06.12) sticht einer/m der Mangel an weiblichen Gästen ins Auge.

Betrachtet man nun speziell die Sendung „Im Zentrum“  des Österreichischen Rundfunks (ORF), dann zeigt sich, dass es eine geschlechtsbezogene Themenaufteilung gibt. Wirtschafts- oder Finanzthemen sind klar „männerlastig“.

Eine quantitativ marginale Position nehmen bei Schwerpunkten wie der Wirtschaft oder dem Finanzmarkt Frauen ein. Das Verhältnis beim „mediengewaltigen“ Fall Kampusch zeigt, dass auch hier eine Frau bzw. vier Männer zum Thema sprachen. Dieses Ergebnis lässt die Interpretation zu, das neben den Bereichen der Wirtschaft oder des Finanzmarktes auch politische und mediale Diskussionen in der Öffentlichkeit eine männliche Überpräsentation zur Folge haben und weiterhin ein Ungleichgewicht herrscht.

Bevor nun auf das quantitative Ergebnis der Untersuchung näher eingegangen wird, sollen noch weitere inhaltliche Aspekte kurz angeschnitten werden, um eine intensivere Empathie für die geschlechterbezogene Thematik zu ermöglichen:

Hierbei ein Zitat, das zeigt, dass es diese Zuschreibung der Themen zum Geschlecht nicht nur in Österreich gibt, sondern auch in 130 anderen Ländern auf der Welt: „Wird das Geschlecht der BerichterstatterInnen betrachtet, dann fällt auf, dass bei den wenig einflussreichen Ressorts (Wissenschaft, Gesundheit, Soziales und Recht) der Frauenanteil bei insgesamt 50 Prozent liegt und in ‚Ressorts der Macht‘ (Politik und Wirtschaft) nur noch 30 Prozent der Beiträge von Frauen stammen.“

In 15 Sendungen der ORF-Debatte „Im Zentrum“ wurden insgesamt rund 50 Prozent weniger Frauen geladen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass 27 Frauen und 50 Männer zu den Diskussionen geladen wurden. Das Verhältnis bei „Club 2“ ist ähnlich prekär. Das Verhältnis beläuft sich hierbei auf 17 geladene Frauen, die 30 geladenen Männern gegenüberstehen. Sieht man sich mit „Pro & Contra“ die dritte gewählte Disskussionssendung genauer an, dann wurden 10 Frauen als Diskutantinnen und 54 Männer als Diskutanten eingeladen. Gleichzeitig ist dieses Ergebnis mit der geringsten weiblichen Teilnahme aus allen analysierten Diskussionssendungen das Schlusslicht.

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