„Diese Fragmentierung der feministischen Kritik führte zur selektiven Eingliederung, zur partiellen Reintegration einiger ihrer Strömungen. Abgetrennt voneinander und von der Gesellschaftskritik, die sie miteinander verbunden hatte, wurde so manche Hoffnung der Neuen Frauenbewegung in den Dienst eines Projekts gestellt, das unserer größeren, ganzheitlichen Vision der gerechten Gesellschaft zutiefst widersprach. Utopische Wünsche entwickelten eine Art Doppelleben, als Stimmungslagen, die den Übergang zu einer neuen Kapitalismusform legitimieren halfen: zu einem postfordistischen, transnationalen, neoliberalen Kapitalismus“, schreibt Nancy Fraser in „Feminismus, Kapitalismus und die List der Geschichte“ und analysiert die „gefährliche Liebschaft“ zwischen Feminismen und Neoliberalismus.
Dazu passend empfehle ich auch einen Text von Elisabeth Klaus: Antifeminismus und Elitefeminismus – eine Intervention. Und: „Attacken auf einen abwesenden Feminismus“ von Frigga Haug.