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„Who’s your man?“ wird in der April-Ausgabe der an.schläge gefragt. Ich habe diesmal ein Interview mit einem Sozialpsychologen und einen Artikel zur Männlichkeitsforschung beigesteuert. Online findet ihr unter anderem einen Beitrag zur weitgehend unbekannten Krankheit Endometriose.

Ashley Judd wurde in der Boulevardpresse für ihr Aussehen kritisiert – ein Schönheitschirurg kam zu Wort und stellte Spekulationen über ihr „puffy face“ an. Die amerikanische Schauspielerin (und Gender-Studies-Absolventin) lässt sich das nicht gefallen – in einem Artikel auf „The Daily Beast“ schreibt sie über die Sexualisierung von Frauen, Medien und Schönheitsnormen.

Einen sehr guten Text über die Definitionen von Sexismus findet ihr auf diestandard.at.

„Einen schönen Einblick in die Konstruktion von Geschlecht liefern die Vorschläge für Fotografien der ‚Digital Photograph School‘. Die 42 Beispielposen könnten auch als Illustration für ‚Frauen sind Sexobjekte und Männer sind Personen‘ dienen“, ist auf der Mädchenmannschaft zu lesen.

Am Donnerstag (19.4.) findet vor dem Flüchtlingshaus in der Nußdorferstraße 23 im 9. Bezirk eine Kundgebung gegen Abschiebungen statt. Den Aufruf von „Asyl in Not“ könnt ihr hier lesen.

SOS Mitmensch hat die Petition „Stopp dem falschen Gerede vom ‚Migrationshintergrund‘!“ gestartet. Alles Infos gibt es hier.

Einen tollen Artikel über Frauen im Schachsport findet ihr auf dastandard.at.

Anders Breivik wird derzeit eine mediale Bühne geboten – in „Warum wir über Breivik berichten“ verteidigen sich die Journalist_innen der „Zeit“. Sibylle Hamann hat vergangenen Sommer einen ausgezeichneten Text über den Frauenhass des Attentäters geschrieben, der in der Berichterstattung oft untergeht.

Wer die Sektion 8 näher kennenlernen möchte, kann das am Donnerstag bei einem Infoabend tun.

Die Plattform 20000frauen veranstaltet am Freitag im Wiener MQ eine Straßenaktion gegen Korruption.

„Disorders of Sex Development“

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Heteronormativität ist auch in medizinischen Diskursen von Bedeutung. Bettina Enzenhofer hat sich in ihrer Masterarbeit (Gender Studies) mit dem Chicagoer „Consensus-Statement“ auseinandergesetzt, das eine medizinische Leitlinie zur „Behandlung“ von intersexuellen Menschen darstellt (die gesamte Arbeit könnt ihr hier lesen):

Was ist das Thema deiner Arbeit?

Der Titel meiner Masterarbeit ist „Die Verhandlung von Geschlecht in gegenwärtigen medizinischen Veröffentlichungen zu ‚Disorders of Sex Development‘ bei Neugeborenen. Das Chicagoer Consensus-Statement und seine Folgen“ – da steckt eigentlich alles drin.

Das Consensus-Statement von Chicago wurde 2006 veröffentlicht, es ist eine medizinische Leitlinie zur „Behandlung“ von intersexuellen Menschen (d.h. Menschen, denen vor dem Hintergrund eines Zweigeschlechtermodells kein eindeutiges Geschlecht zugewiesen werden kann). Die Leitlinie ist aus vielen Gründen interessant: Bspw. wird in ihr vorgeschlagen, nicht mehr von „Hermaphroditismus“, „Intersexualität“ oder „Geschlechtsumkehr“ zu sprechen, sondern von „Disorders of Sex Development“ („DSD“), d.h. „Störungen der Geschlechtsentwicklung“. Diese werden definiert als „angeborene Erkrankungen, bei denen die Entwicklung des chromosomalen, gonadalen oder anatomischen Geschlechts atypisch ist“.

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Geschlechter_debatten_kultur

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Eigentlich wollte ich gar keinen Text zum aktuellen Profil-Aufreger schreiben. Denn dass Gernot Bauer und Robert Treichler eine ernsthafte Diskussion über Lohnungleichheiten zwischen Männern und Frauen führen wollen, das kaufe ich ihnen nicht ab. Wäre das ihre Absicht gewesen, so hätten sie wohl nicht Studien, die seit Jahren auf dem Tisch liegen, als sensationelle Enthüllung verkauft, nicht so einseitig recherchiert/zitiert und – was hier wohl am meisten von Bedeutung ist – ihren Text nicht als polemischen Rundumschlag gegen Frauenpolitik und Feminismus angelegt.

Ja, welche Zahlen in welchen Slogans verwendet werden, darüber kann mensch diskutieren. Die Bewusstseinsarbeit zum  „Gender Pay Gap“ zählt klar zu den Erfolgen frauenpolitischer Lobbyarbeit: Dass Frauen und Männer gleich viel für gleichwertige Arbeit verdienen sollen und es ungerecht ist, wenn Frauen dafür weniger Geld bekommen, darüber herrscht ein (zumindest öffentlich zelebrierter) Konsens quer durch alle Lager. Dass Interessensvertretungen eher Zahlen/Studien/Umfragen verwenden, die ihrem Zweck dienen, sollte auch hinlänglich bekannt sein. Und trotz der erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit hat sich realpolitisch wenig getan: Eine zaghafte (wenn auch vermutlich hart erkämpfte) Regelung zu einer Offenlegung von Gehältern soll ein erster Schritt in Richtung mehr Einkommensgerechtigkeit in Österreich sein.

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Von Alphamännchen und der Twitteria

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Am Donnerstag versammelte sich die Wiener Twitteria, um sich im Museumsquartier der eigenen Bedeutung zu vergewissern: „Bin ich relevant?“, konnte mensch sich da angesichts der Studie „Twitterpolitik. Netzwerke und Themen der politischen Twittersphäre in Österreich“ fragen (vorab: ich bin es nicht). Julian Ausserhofer, Axel Maireder und Axel Kittenberger von der Uni Wien haben sich den innenpolitischen Diskussionen auf Twitter angenommen und die Inhalte von insgesamt 374 Accounts über vier Wochen hinweg analysiert. Ausgewählt wurden diese nach bestimmten Schlagworten, außerdem mussten die Personen mind. 100 Follower haben und sich auf Listen von anderen Nutzer_innen befinden. (Alle Infos und Ergebnisse gibt es hier)

Unter den 374 Personen bzw. Accounts, die untersucht wurden, befanden sich 268 Männer, auch in den verschiedenen Netzwerken, die von den Studienautoren visualisiert wurden, sind Männer (mit wenigen Ausnahmen) die zentralen Ankerpunkte. Wenig verwunderlich. Wie es das „Social Media Radar“ Österreich ausweist, sind nur drei der Top-20-Twitterer Frauen (zwei davon sind prominente Frauen: Corinna Milborn u. Ingrid Thurnher). Twitter ist grundsätzlich männlich dominiert, wofür sich vermutlich viele Gründe finden lassen – dass Geschlecht auch im Internet eine Rolle spielt, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein.

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In eigener Sache

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In den vergangenen Wochen habe ich euch nicht so oft mit interessanten Blogbeiträgen versorgt, wie ich das gerne getan hätte (mehr Neuigkeiten gibt es, wenn ihr mir auf Twitter folgt!). Dafür gibt es viele Gründe. Erstmal wäre da der Lebensunterhalt, den frau verdienen muss. Und dann sind da natürlich noch unzählige spannende (queer-)feministische Vorträge, Demos, Plena und Projekte (siehe FrauenSommerUni).

Im Sommer 2011 habe mich außerdem dem Verein „Genderraum“ angeschlossen, den meine großartigen Gender-Studies-Kolleginnen Betina und Antonia gegründet haben. Ihr könnt gerne einmal die Website durchstöbern und nachsehen, was wir dort so treiben. Zum Beispiel gestalten wir immer wieder Guerilla Knitting Workshops (siehe „Strickistinnen„) und ihr könnt bei uns ein Argumentationstraining gegen sexistische Stammtischparolen oder einen Workshop zu feministischer Medienkritik buchen. Zur feministischen Medienkritik halte ich außerdem gerade ein Proseminar an der Universität Klagenfurt, von „unseren“ Studentinnen werdet ihr auf der Denkwerkstatt ab Mitte Mai lesen.

Aktuell wird am 20. April ein Gender-Seminar,  am 27. und 28. April ein Diversity-Seminar für Trainer_innen stattfinden. Die Seminare richten sich an alle Unterrichtenden, die Zertifikate werden vom AMS anerkannt. Genauere Informationen findet ihr hier, anmelden könnt ihr euch bis 6. April bei Betina: betina.aumair[at]genderraum.at.

Außerdem planen wir gerade eine Diskussionsreihe, die unter dem Titel „Feministisch kommentiert“ laufen wird – sobald es Neuigkeiten gibt, lasse ich es euch wissen. Link: Facebook-Seite  Genderraum

FrauenSommerUni

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Im September 2012 werden vier großartige Kolleginnen (deren feministischen Inhalten ihr z.B. hier und hier folgen könnt) und ich die FrauenSommerUniversität in Wien veranstalten, wo sie zuletzt 2007 stattgefunden hat. Die Veranstaltung steht diesmal unter dem Titel „Feminismen leben“. Der Call for Papers richtet sich an alle interessierten FrauenLesbenInterTrans, die gerne einen Vortrag halten oder einen Workshop oder Ähnliches gestalten möchten. Wir freuen uns auf eure Einsendungen! Hier der Text:

FrauenSommerUniversität 2012, 19. bis 22. September 2012 in Wien

Feminismen leben

Den Feminismus gibt es nicht. So vielfältig wie die Lebensrealitäten von Frauen sind auch feministische Strömungen. Feminismen sind nicht nur theoretische Konzepte – sie sind Ausgangspunkte für politische Bewegungen und werden von Feminist*innen im Alltag gelebt.

Im Rahmen der FrauenSommerUniversität 2012 in Wien möchten wir uns mit dieser feministischen Praxis auseinandersetzen und rufen euch dazu auf, uns eure Ideen zum Thema „Feminismen leben“ zu schicken.

Frauenuniversitäten haben in Österreich eine lange Tradition, wurden 2007 wiederbelebt und finden seither jährlich in einem anderen Bundesland statt. Die Frauenuniversität schafft Räume, um sich auszutauschen, zu diskutieren, sich zu vernetzen und frauenpolitisch aktiv zu werden. Jede Frau*Lesbe ist dazu eingeladen, einen Vortrag zu halten, einen Workshop oder eine künstlerische / politische Aktion zu gestalten, eine Diskussion zu leiten – oder sich in ganz anderer Form einzubringen.

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Turn Me On, Dammit!

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Alma ist 15 und möchte Sex haben. Am liebsten mit Artur, aber auch andere Bewohner_innen des kleinen Dorfs, in dem sie lebt, tauchen in ihren Phantasien auf. Der norwegische Film „Turn Me On, Dammit„! (Få meg på, for faen, 2011) erzählt die Geschichte einer jungen Frau und ihrer sexuellen Begierden, wie das (fast) nur skandinavische Filmemacher_innen können: Nah an der Protagonistin, aber niemals voyeuristisch und ohne die üblichen Klischees, die solche Filme üblicherweise mit sich bringen.

Überhaupt gibt es kaum Filme, die das sexuelle Begehren von Frauen zum Thema machen. „Turn Me On, Dammit“ ist da ein echter Lichtblick:

Bechdel Test: natürlich bestanden.

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