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Alles neu

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Wie euch vielleicht schon aufgefallen ist, hat die Denkwerkstatt ein neues Design bekommen. Das Motto: Keep It Simple! Wenn es dazu Anmerkungen gibt oder ihr bemerkt habt, dass mit eurem Browser etwas nicht so angezeigt wird, wie das eigentlich der Fall sein sollte, dann postet das bitte hier. Die neue Adresse lautet übrigens: www.denkwerkstattblog.net – bitte um Aktualisierung!

Und: Die Denkwerkstatt wurde von der Mädchenmannschaft nominiert: Bis Ende Jänner kämpfe ich mit anderen tollen Bloggerinnen um den Titel „Bloggerin des Jahres“ (bzw. „Bloggermädchen“). Die Konkurrenz ist beachtlich — wenn ihr dennoch für uns stimmen wollt, könnt ihr das hier tun (links oben auf der Seite).

Apropos Blog: Auf den feministischen Blogs hat sich wieder einiges getan. Dringend ans Herz legen möchte ich euch den Beitrag von Paula: „Nein heißt NEIN! – oder ‚Friend-Zone‘ my Ass„, der sich mit dem „netten guten Freund“ auseinandersetzt. Auch Nadine von der Mädchenmannschaft hat einen Beitrag zu den „Nice Guys“ veröffentlicht.

Feminist Mum berichtet über ihr Still-Dilemma, Ulli macht sich Gedanken über die
(Selbst-)Bezeichnung Mädchen“ und auf der Missy Magazine Website könnt ihr den Gastblog der „ARGE Dicke Weiber“ nachlesen.

Zum Abschluss zwei Texte für alle Binnen-I Kritiker_innen: Diestandard.at berichtet über die Blogbeiträge des Sprachwissenschafters Anatol Stefanowitsch, der das generische Maskulinum genauer betrachtet hat und zum Schluss kommt: „Sprache diskriminiert“ und „Frauen natürlich ausgenommen„.

Raewyn Connell im Interview – Teil 2

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Raewyn Connell gilt als eine der Mitbegründerinnen der akademischen Männlichkeitsforschung, ihr Werk „Masculinities“ (1995) ist das meistzitierte in diesem Feld. Derzeit lehrt die Soziologin an der Universität von Sydney, wo sie einen Lehrstuhl für Erziehungswissenschaften innehat. Auf der „Männertagung“ 2011, die Ende Oktober in Graz (Österreich) stattfand, sprach sie mit mir über ihr Konzept der „Hegemonialen Männlichkeit“, rechtskonservative Strömungen innerhalb der Männlichkeitsforschung und skrupellose Manager.

Raewyn Connell

Sehen Sie Männlichkeitsforschung als eine eigene Disziplin? Sollte sie ein integrierter Bestandteil der Gender Studies / Geschlechterforschung sein oder sollte es eine unabhängige Finanzierung dafür geben?

Ich hege keinerlei Zweifel darüber, dass Männlichkeitsforschung ein Teil der Gender Studies ist. Wenn man sie von den Gender Studies trennt, so verliert man auch einen großen Teil des intellektuellen Potentials. Und was ist Männlichkeit anderes als geschlechterbezogene Fragestellungen in Bezug auf Männer? Es macht überhaupt keinen Sinn, über Männlichkeit zu sprechen, ohne von Gender zu sprechen.

Es ist im Grunde also intellektuell nicht vertretbar, Männlichkeitsforschung als eigene Disziplin etablieren zu wollen. Es darf aber nicht vergessen werden, dass es hier einen wesentlichen Unterschied zur Frauenforschung gibt. Für die Bezeichnung „Frauenforschung“ gab es gute politische Gründe – es ging um die Kritik einer patriarchalen Ideologie im System der Wissensproduktion, schließlich war die gesamte Wissenschaft männlich geprägt. In gewissem Sinne hat es also schon immer „Männerforschung“ gegeben, all unsere Geschichtsbücher sind voll von Erzählungen über Könige und Generäle. Die Idee der Frauenforschung war es, diese Kluft, dieses Defizit in der Wissensproduktion zu benennen und zugleich ein Alternativkonzept anzubieten. Der Name „Frauenforschung“ war also Teil eines politischen Akts.

Die Männerforschung oder Männlichkeitsforschung hat nun aber natürlich nicht diesen Charakter, denn Männer sind schon immer im Zentrum der Wissenschaften gestanden. Wenn du dich mit Männern auseinandersetzt, dann erforschst du die dominante Gruppe innerhalb einer patriarchalen Gesellschaft. Ich selbst habe eigentlich nie die Bezeichnung „Männerforschung“ verwendet. Aber weil sich eben dieser Begriff durchsetzte, konnten sich ihn auch reaktionäre Gruppen aneignen, die sagten: Seht her, Frauen haben jetzt die Frauenforschung, Lehrstühle und Ressourcen und Männer sind davon ausgeschlossen – natürlich konnten sie das nur sagen, weil sie die tatsächliche Realität ignorierten.

Aber rechtskonservative Strömungen scheren sich eben nicht besonders um die Wahrheit, sondern vielmehr um den emotionalen Effekt. Es gibt also leider eine Art rechtskonservative Version der Männerforschung, die Männer als Opfer konstruiert, Jungen als Opfer ihrer Lehrerinnen und geschiedene Männer als Opfer von Feministinnen.

Sie arbeiten zurzeit gerade an einem Forschungsprojekt über die Biographien von Managern. Manager und ihre Entscheidungen sind im Zuge der Finanzkrise auch in den Medien zu einem beliebten Thema geworden. Aber obwohl über 90 Prozent der Manager Männer sind, wird nur wenig über geschlechtsspezifische Faktoren der Krise gesprochen. Ist die Finanzkrise eine „männliche“ Krise oder gar eine Krise der Männlichkeit?

Weder noch, es ist eine Krise des Finanzsystems, die von bestimmten Gruppen skrupelloser, profitgieriger Männer verursacht wurde. Diese Männer repräsentieren eine besonders schädliche Version hegemonialer Männlichkeit. Aber es handelt sich um keine Krise der Männlichkeit, denn diesen Männern geht es ziemlich gut, nur wenige von ihnen sitzen mittlerweile im Gefängnis. Die meisten haben ihr Geld gerettet und machen weiter wie bisher, bekommen ihre Boni und ihre Profite.

Es ist also keine Krise der Männlichkeit, es ist eine Krise, die von Menschen verursacht wurde, die sehr viel Macht und wenig soziales Verantwortungsgefühl haben. Männlichkeit ist in diesem Fall relevant, um besser verstehen zu können, was hier eigentlich passiert ist.

Dieses Interview ist bereits  in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift “an.schläge” erschienen.

Raewyn Connell im Interview – Teil 1

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Raewyn Connell gilt als eine der Mitbegründerinnen der akademischen Männlichkeitsforschung, ihr Werk „Masculinities“ (1995) ist das meistzitierte in diesem Feld. Derzeit lehrt die Soziologin an der Universität von Sydney, wo sie einen Lehrstuhl für Erziehungswissenschaften innehat. Auf der „Männertagung“ 2011, die Ende Oktober in Graz (Österreich) stattfand, sprach sie mit mir über ihr Konzept der „Hegemonialen Männlichkeit“, rechtskonservative Strömungen innerhalb der Männlichkeitsforschung und skrupellose Manager.

Raewyn Connell
Foto: Männertagung Graz

Bücher wie „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit und auch in den Medien sind (angebliche) Geschlechterunterschiede ein Dauerbrenner. Sie haben solche Publikationen in ihrem Vortrag als „knowledge-free zone“ bezeichnet. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg und wie sollten feministische WissenschafterInnen Ihrer Ansicht nach darauf reagieren?

Diese Bücher geben vereinfachte Antworten auf Fragen, die durchaus viele Menschen beschäftigen. Menschen fragen sich, wie und warum sich Geschlechterbeziehungen verändern und woran sie sich orientieren können. Die populärwissenschaftliche Literatur gibt darauf falsche und irreführende Antworten, aber sie liefert unterhaltsame Antworten. Diese „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ Bücher sind ein wenig mit Horoskopen zu vergleichen: Es werden dir unterhaltsame Geschichten erzählt und „Fakten“ präsentiert, die du bereits zu wissen glaubst – du findest dich darin wieder und wirst in deinen Vorurteilen bestätigt.

Die Ratgeber-Industrie macht so mit der Verunsicherung der Menschen ein gutes Geschäft. Und diese Bücher sind fast allesamt konservativ und anti-feministisch, wir müssen sie also kritisieren. Wir müssen aber auch die Bedürfnisse erkennen, die hier bestehen. Ich bewundere Feministinnen sehr, die es schaffen, in den Massenmedien gute Geschichten zu erzählen und wichtige Problemstellungen einfach und verständlich aufzubereiten. Ich denke, das ist ungeheuer wichtig.

Ihr Konzept der „Hegemonialen Männlichkeit” ist innerhalb der Männlichkeitsforschung sehr einflussreich, ihr Werk „Masculinities“ ist das meistzitierte in diesem Feld. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?

Ich denke, das Konzept der „Hegemonialen Männlichkeit“ ist sehr einflussreich, weil es WissenschafterInnen ermöglicht hat, die Verbindung zwischen verschiedenen Problemstellungen zu erkennen. So wurde etwa sichtbar, dass es nicht nur eine Männlichkeit, sondern sehr verschiedene Männlichkeiten gibt. Außerdem fokussiert es auf Geschlechterbeziehungen, es ermöglichte WissenschafterInnen, zu verstehen, wie Unterschiede zwischen Männlichkeiten mit den Geschlechterbeziehungen zwischen Männern und Frauen verwoben sind.

Außerdem konnten sie über Männlichkeit sprechen, ohne diese zugleich ablehnen oder bestätigen zu müssen; sie konnten erkennen, dass es bestimmte Muster im Konzept Männlichkeit gibt, die äußerst schädlich sind und dass Männer auch alternative Positionen innerhalb der Geschlechterordnung einnehmen können. Wenn wir in einem dichotomen Denken verhaftet bleiben, das die sozialen Gruppen „Männer“ und „Frauen“ getrennt voneinander behandelt, dann können wir auch nicht über Wege nachdenken, wie Männer von Positionen innerhalb des patriarchalen Systems abrücken und wie Allianzen zwischen Feministinnen und bestimmten Gruppen von Männern entstehen können. Ich denke, es fehlte auch an einem Konzept, um über Positionen von homosexuellen Männern innerhalb der Geschlechterbeziehungen nachdenken zu können.

Ich nehme also an, dass die Sprache der hegemonialen Männlichkeiten, der marginalisierten, komplizenhaften und der untergeordneten Männlichkeit eine Analyse von bestehenden Komplexitäten und ein strategisches Nachdenken über potentielle Veränderung von Männlichkeiten ermöglichte. Natürlich wurde mein Konzept in bestimmten Kreisen auch abgelehnt, ich glaube, Queer-TheoretikerInnen mögen es nicht besonders und auch WissenschafterInnen, die eher einen funktionalistischen Ansatz vertreten, können nicht viel damit anfangen.

In der feministischen Wissenschaft bzw. in den Gender Studies herrscht eine rege Diskussion über die eigenen Begrifflichkeiten, über ein „feministisches Subjekt“ und damit verbundene Essentialismen. In der Männlichkeitsforschung scheinen solche Diskussionen eine untergeordnete Rolle zu spielen – würden Sie dieser Beobachtung zustimmen?

Ja, es existiert ein sehr weit verbreiteter, essentialistischer Gebrauch des Konzepts „Männlichkeit“. Einerseits natürlich in populärwissenschaftlicher Rategeberliteratur, aber auch in konservativen, männerpolitischen Gruppen. Ich persönlich habe kein Problem damit, von „Männern“ und „Frauen“ zu sprechen – für mich sind das die Namen sozialer Gruppen. Ich mache mir auch nicht so viele Gedanken über Essentialismus, wie das andere WissenschafterInnen tun – vor allem Queer-TheoretikerInnen, DekonstruktivistInnen und PoststrukturalistInnen versuchen ja, Essentialismus um jeden Preis zu vermeiden. Meiner Ansicht nach brauchen wir uns darüber nicht so viele Sorgen zu machen; nicht, weil wir etwa essentialistisch agieren sollten, sondern weil wir die Analyse von Gender auf anderen Grundlagen aufbauen können.

Ich spreche dabei von Gender als eine Strukturkategorie sozialer Beziehungen. Bei Gender handelt es sich um eine soziale Realität, die ebenso eine historische Realität ist – aber keine biologische. Es ist eine historische Realität bezogen auf die Art und Weise, wie Gesellschaften mit Reproduktion umgegangen sind. Ich sehe eine Gefahr in vehementem Anti-Essentialismus – nämlich, dass wir die menschliche Reproduktion vergessen. In dekonstruktivistischen feministischen Texten kommen Kinder praktisch nicht vor. Sie fehlen einfach – ebenso die Erziehung, die Kinderbetreuung, die Beziehungen zu Kindern. Das ist sehr problematisch, denn bei Gender geht es in erster Linie um reproduktive Körper und um die sozialen Beziehungen, die sich in unserem reproduktiven System abspielen.

Das auszusprechen, heißt für mich nicht, in Essentialismus zu verfallen, sondern in den Realismus. Und es bedeutet dabei keineswegs, automatisch davon auszugehen, dass alle reproduktiven Körper gleich wären, was uns essentialistische Ansätze ja erzählen wollen. Für mich hat dieser Zugang zu Gender das größte Potential, er  ermöglicht auch eine kritische Analyse von Macht, Unterdrückung und Ausbeutung. Und es geht also darum, die Verkörperung sozialer Strukturen zu erkennen und zu verstehen. Wir haben nicht eine dichotome Gesellschaft hier und Köper dort – Gender ist eine soziale Struktur, die in die Körper eingeschrieben ist. Dieses Denken führt uns meiner Ansicht nach weit über essentialistische Positionen hinaus. Vielleicht liege ich auch falsch –  aber so sehe ich dieses Problem.

Demnächst in Teil 2: Männlichkeitsforschung als eigene Disziplin und Krisen-Manager.

Dieses Interview ist bereits  in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „an.schläge“ erschienen.

Medienkritik – biber

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Eigentlich mag ich biber, das Gratismagazin für „neue Österreicher“. Immer, wenn es vor U-Bahn-Stationen verteilt wurde, war es für mich eine willkommene Alternative zu „Heute“ und „Österreich“,  mittlerweile habe ich es auch abonniert. „biber“ ist  unterhaltsam, zuweilen auch ernsthaft. Gut gemachtes Infotainment – diese Beschreibung trifft es wohl am ehesten. Und gerade, weil ich es eigentlich gerne lese, nervt mich das Magazin gewaltig. Der Grund: natürlich die Darstellung von Männern* und Frauen*.

Männer* sind im Magazin meist coole Rapper, abgebrühte Sportler, Politiker, Türsteher, Ladenbesitzer und Fleischesser. In der Oktober-Ausgabe 2011 wurden da etwa serbische Fußballfans porträtiert (und ihren homophoben Parolen ein großflächiges Foto gewidmet), die Geschichte zweier politischer Aktivisten aus Syrien erzählt und „Serbiens Bushido“ interviewt. Ebenfalls zu lesen gab es eine Story über den ehemaligen Box-Staatsmeister Biko Botowamungo und eine Fotoreportage vom Wiener Fußballplatz. Aber auch Frauen* kommen im Oktober-Heft vor: von Seite drei lacht die rumänische Miss Austria und bei einem Artikel über Fernbeziehungen und Cybersex darf ein Model ihre Brüste in Richtung Kamera pressen.

Klischees sind im „biber“ überhaupt sehr präsent. Was an manchen Stellen vielleicht als Selbstironie durchgehen mag, schlägt schnell in die immergleiche Reproduktion von Geschlechterstereotypen um. Da sind etwa die „Bibericas“, die folgendermaßen charakterisiert werden: „Die typische Biberica ist  selbstbewusst, hat was am Kasten – und viel im Kleiderschrank. Style und Schönheit sind ihr sehr wichtig. Wöchentliche Shoppingtouren gehören neben ihrer Karriere und kulinarischen Zaubereien für die Großfamilie selbstverständlich dazu.“ Außerdem plant sie in Gedanken stets ihre Traumhochzeit, wie immer wieder zu lesen ist, sie will einen Mann, der sich gut kleidet, aber auf keinen Fall mehr Zeit im Bad verbringt als die Biberica. Und sie ärgert sich, wenn der „Schwabo-Mann“ (Österreicher) im Restaurant getrennte Rechnungen verlangt.

Männer* sind hingegen im „biber“ meist verdammt hart und verdammt lässig. Wenn über Rapper berichtet wird (und das kommt ziemlich häufig vor), bekommen diese schon mal die Frage „Ist Sido schwul?“ gestellt (Ausgabe November 2011). In der aktuellen Ausgabe erzählen Türsteher, die „Macht der Nacht“, aus ihrem Berufsalltag. Und weil die aber so richtige Männer* sind, braucht es natürlich eine ordentliche Portion Sexismus und deutlich artikulierte Homophobie. „Trotzdem bleibt der Job gefährlich: ‚Du darfst keine Schwuchtel sein‘, meint der 27-Jährige Ramzee auf die Frage, was die Voraussetzungen für diesen Beruf seien.“ Und an anderer Stelle: „Ein bekannter Moderator, der angeblich heterosexuell ist und eine Freundin hat, macht jedes Wochenende mit einem anderen Typen rum‘, erzählt Mehmet angewidert und wechselt schnell das Thema.“ Was den Türsteher nicht anwidert, ist klar: „Bist du ein geiles Weib, kommst du rein.“

Spätestens bei solchen Stories vergeht mir das Lachen gründlich. Die Redaktion sollte sich wirklich dringend mit den Geschlechterbildern im eigenen Magazin (inklusive Bildsprache) und offensichtlicher und latenter Homophobie auseinandersetzen. Oder gehört das etwa zum Konzept?

Immer wieder Werbung

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Preisfrage: Was ist verdammt teuer und verdammt sexistisch? Die Antwort: Werbung. Leider reißt die Berichterstattung über Werbung auf diesem Blog nicht ab – derzeit profilieren sich wieder einmal einige Unternehmen mit sexistischen Sujets.

Zum Beispiel Ryanair. Die Billigfluglinie hat vor kurzem einen Erotik-Kalender mit Fotos ihrer Mitarbeiterinnen präsentiert, in den heimischen Medien wurde sogleich für Flüge mit „roten heißen Preisen & Crew“ mit entsprechender Bebilderung geworben, der Werberat hat Ryanair zum sofortigen Stopp aufgerufen. Und das soll etwas heißen – der Werberat drückt bei sexistischer Werbung nämlich gerne auch einmal beide Augen zu.

Das Mode-Unternehmen American Apparel ist generell für seine pornographische Werbung mit jugendlichen Frauen  bekannt – das neueste Plakat zeigt den Körper eines Mädchen im engen Kleid, mithilfe eines Männerschuhs wird ihr Po entblößt: Link

Spitzenwäsche für eine bessere Welt: Palmers sorgt mit dem neuesten Spot für Diskussionen: Gezeigt wird eine blinde Frau, die Palmers-Dessous wegen der „hochwertigen“ Stoffe trägt. Der dazugehörige PR-Text ist wirklich übel:
„Sich schön, sexy und begehrenswert zu fühlen ist keine Frage des Alters, der Konfektionsgröße, ob man arm oder reich ist oder: ob man sehen kann oder nicht. Es ist ein Gefühl! Und ein sehr gutes Gefühl, wie Ihnen jede Frau dieser Welt bestätigen wird. Und: eine blinde Frau ist nicht in erster Linie blind, sondern in erster Linie Frau.“

http://www.youtube.com/watch?v=hF3skOgLya4

Wochenschau

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BIPA verkauft neuerdings hübsche Accessoires, die Frauen zur Selbstverteidigung dienen sollen – Beate Hausbichler hat auf diestandard.at einen sehr guten Kommentar dazu verfasst.

Für die Dezember-Ausgabe der an.schläge habe ich die Männlichkeitsforscherin Raewyn Connell interviewt – im Jänner wird es das Interview in ungekürzter Form auch hier zu lesen geben. Dennoch empfehle ich euch, dieses großartige Magazin zu kaufen – ein Abo würde sich zum Beispiel als Weihnachtsgeschenk für feministisch Interessierte anbieten…

Von der Männertagung in Graz habe ich bereits berichtet – verschiedene Tagungsinhalte gibt es ab sofort auch auf der Tagungswebsite zum Download.

Zwei Veranstaltungshinweise: Am kommenden Samstag findet im 17. Bezirk der „F(l)airmarkt“ statt. Mit dabei werden auch die Strickistinnen sein – kommt vorbei und besucht uns!
Die großartigen femous-Frauen veranstalten am Samstag, den 17. Dezember einen X-mas Music Punch. Details zur Veranstaltung findet ihr hier.

Auf der Mädchenmannschaft könnt ihr wieder Kandidatinnen für die Bloggerin 2011 vorschlagen.

Zum Abschluss möchte ich euch noch einen Film ans Herz legen. Beeilt euch, er läuft nur noch in wenigen Kinos:

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

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Heute (25. November) wird der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen. Die Geschichte dieses Tages könnt ihr u.a. hier nachlesen.

In Wien findet heute traditionell eine Demonstration statt, die um 18 Uhr am Viktor Adler Markt startet:
FrauenLesben Kundgebung: 16 Uhr Viktor Adler Markt, 10. Bezirk, (Musik + heiße Getränke)
ab ca. 18 Uhr Demo (ausschließlich für Frauen)

Einen Veranstaltungskalender für die „16 Tage gegen Gewalt“ in Österreich findet ihr hier. Im Kampagnenzeitraum zwischen dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und dem Internationalen Tag für Menschenrechte finden auf der ganzen Welt Aktionen statt. Die Organisation „Terre des Femmes“ ruft wie jedes Jahr zur Fahnen-Aktion auf und bietet auf der Website ebenfalls einen Veranstaltungskalender für Deutschland und Österreich.

Auf diestandard.at wurde heute ein Interview mit Birgitt Haller zum Thema Verfolgung von sexualisierter Gewalt veröffentlicht. Ebenfalls auf diestandard.at findet ihr Videos der Aktion „Klappe Auf!„, das erste Video zeigt den Alltag im Frauenhaus.

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