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Feministischer Herbst

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Nach einem eher trüben Sommer warten im Herbst jede Menge spannende Veranstaltungen auf euch. Hier einige Highlights:

Im Rahmen von Soho in Ottakring finden zwei „Werkzeug-Gespräche“ zum Thema Regendering Media in Wien (21. September) und Linz (14. September) statt. Infos und Podiumsgäste könnt ihr hier nachlesen.

Die neue Ausgabe der fiber („REIZ“)  ist da und wird am Samstag, den 17. September im Elektro Gönner ab 21 Uhr gefeiert.

Die Plattform 20000frauen veranstaltet am 21. und 22. September eine Schreibwerkstatt: Gearbeitet wird an einer Zeitschrift voller feministischer Utopien! Anmeldung erwünscht, Infos gibt es hier.

„Lebensrealitäten. Weiter denken. Weiter handeln“ ist diesmal das Thema der FrauenSommerUni. Am 23. und 24. September finden an der Kunstuni in Linz verschiedene Workshops und Vorträge statt: Link

Am 28. September tagen die autonomen österreichischen Frauenhäuser in Wien. Diskutiert werden europäische Standards gegen Gewalt an Frauen und Kindern. Anmeldung erforderlich! Link

Am 7. Oktober veranstalten die 20000frauen zusammen mit Frauenministerin Heinisch-Hosek eine Enquete zum Thema Arbeit neu denken. Das detaillierte Programm wird in Kürze bekannt gegeben, mit dabei ist unter anderem die großartige Frigga Haug.

All the single ladies

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Vor einigen Jahren war das Single-Dasein afroamerikanischer Frauen ein beliebtes Thema in US-Talkshows: 70 Prozent sind angeblich alleinstehend, 42 Prozent von ihnen waren noch nie verheiratet. Beim TV-Sender ABC haben sich JournalistInnen dem „Problem“ angenommen und gehen der Frage nach, warum schöne, intelligente Frauen mit Mercedes doch alleine bleiben. Der Beitrag enthält so unglaublich furchtbare Stereotype und Vorstellungen von Partnerschaft, Liebe, Erfolg und race, dass einem richtig schlecht werden kann. Aber seht selbst:

Verlinkt

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Am vergangenen Samstag fanden in verschiedenen deutschen Städten Slutwalks statt. Die Mädchenmannschaft berichtet von den Ereignissen in Berlin, der Mädchenblog von Gaffern und auf diestandard.at könnt ihr euch Bilder von der Veranstaltung ansehen. Ob wohl auch bald in Wien ein Slutwalk stattfinden wird…?

In Österreich steht uns eine neue Debatte um Abtreibung (bzw. die „Fristenlösung“) bevor. Der Grund: Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hat im Zuge der Spitalsreform die Krankenhäuser in Westösterreich dazu aufgefordert, Abtreibungen anzubieten und so die Situation für Frauen in Tirol und Vorarlberg zu verbessern.

Die offenen Briefe von Alice Schwarzer waren mir schon immer suspekt. So auch jener an Charlotte Roche. Obwohl ich nachvollziehen kann, dass Schwarzer das neue Werk „Schoßgebete“ verärgert hat, finde ich den untergriffigen Ton wirklich furchtbar. „Denn du hast nicht die Lösung, du hast das Problem.“ Nachzulesen auf emma.de.

Neues aus der Blogosphäre: Eine ehemalige Studienkollegin von mir bloggt auf ullikoch.wordpress.com – schaut mal vorbei!

Armes Europa

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Mmakgosi Kgabi (Botswana/Südafrika) und Awelani Moyo (Simbabwe/Südafrika) besuchen Wien. Mit im Gepäck haben die zwei Afrikanerinnen Schecks, Dollars, Euro, Pfund, Rand und Diamanten. Sie planen nämlich das krisengeschüttelte Europa zu kaufen. Erste Station: Österreich. Es wird erworben, investiert und mit neugierigen Augen wird die europäische Kultur analysiert. Samt ihrer brachliegenden und verschuldeten Wirtschaft.

Als Teil der Show werden Kgabi und Moyo – mit jeweils einem Gastjuror pro Abend – einen österreichischen Superstar suchen. Bei einer Casting-Show, die Teil der Performance ist, winken dem Gewinner oder der Gewinnerin € 500 in bar! Afrika investiert. Auch in Österreich, seine Söhne und Töchter.

Wer angesichts des anhaltenden Sommerlochs nach interessanten Veranstaltungen sucht, ist mit den beiden queer-femistischen Künstlerinnen aus Südafrika vielleicht gut beraten.

Neben dieser Performance im Dschungel Wien (19., 20. und 23. August) wird es auch eine Podiumsdiskussion („Gender Roles in Africa“, 11. August) und ein Happening am ehemaligen Flugfeld Aspern (24. August) geben. Alle Infos zu den Veranstaltungen findet ihr unter superzoom.at !

Wieder hier

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Nach einer kleinen „Sommer“pause bin ich nun wieder online und werde euch erneut regelmäßig mit feministischen Inhalten versorgen. In meiner Abwesenheit ist allerdings (wie ihr wisst) so unglaublich viel passiert, dass ich die Nachrichtenlage noch immer nicht aufgearbeitet habe. Hier erst einmal ein paar interessante Hinweise:

Am kommenden Samstag ziehen die Aktivistinnen der Plattform 20000frauen wieder mit ihrem Schlauchboot los, um bei der Aktion „Das Boot ist leer“ auf die Situation von Asylwerber_innen in Österreich (und Europa) aufmerksam zu machen. Diesmal am Wiener Yppenmarkt – um 10 Uhr geht es los. Ich war auch schon dabei und kann euch nur empfehlen, euch bei Gelegenheit selbst auf die Straße zu begeben: Dort lernt mensch wirklich viel über die österreichische Gesellschaft. Und ab und zu doch jemanden zum Nachdenken anregen zu können – das tut gut.

Das Profil erklärt uns wieder einmal, warum Frauen schlecht einparken, Männer schlecht zuhören und nur Feminist_innen ideologisch sind. Nachzulesen unter dem Titel Hirnwindungen.

Am 13. August werden in mehreren deutschen Städten „Slutwalks“ stattfinden. Auf der Mädchenmannschaft findet ihr alle Infos dazu in einem eigenen Dossier.

Ebenfalls auf der Mädchenmannschaft findet ihr Neuigkeiten aus Ägypten: Frauenorganisationen wehren sich dort gegen diskriminierende und entwürdigende Praktiken.

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek will das Familienrecht reformieren und eine „Ehe light“ in Form eines neuen Partnerschaftsvertrags einführen. Gut so, meint Ina Freudenschuss.

Bridesmaids

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Wir alle kennen das Dilemma: Das, was im Kino gemeinhin als „Frauenfilm“ („Chick Flick“) bezeichnet wird, ist meist einfach nur mies –  triefende Klischees, drittklassige Dialoge und die ewige Suche nach Mr. Right. Dementsprechend hatte ich auch keine Lust, mir „Bridesmaids“ anzusehen. Frauen in pinken Kleidern, die eine Hochzeit planen – nein danke. Doch dann fiel mir auf, dass Kristen Wiig (bekannt aus Saturday Night Live) in der Hauptrolle zu sehen ist, auch das Drehbuch stammt von der Komikerin.

Um das Ganze abzukürzen: Ja, Bridesmaids ist lustig, seicht, aber unglaublich unterhaltsam. Und obwohl sich alles um eine Hochzeit dreht, kommt der Film ohne die üblichen Klischees aus. Stattdessen darf Annie (Kirsten Wiig) drinken, ausrasten und auf sehr sympathische Weise verbittert sein. Auch Melissa McCarthy (bekannt aus „Gilmore Girls“) überzeugt in ihrer Rolle und gibt dem Fäkalhumor (Produzent: Judd Apatow)  im Film den richtigen Schliff.

Für den Produzenten soll „Bridesmaids“ tatsächlich eine Art Testlauf gewesen sein: Dürfen Komödien mit Frauen in den Hauptrollen produziert werden und werden sich das auch Männer ansehen?  „It’s ridiculous that women have to see 8 million male-driven films, and no one ever says, ‚Will women come to see these five guys hijack a plane?‘ They just assume they’ll come because they have no other options,“ meinte  Judd Apatow dazu.

Anschauen – und zwar unbedingt die englische Originalversion!

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