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Albtraum in Pink II

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Bei der Aufschrift „Spiele für Mädchen“ ist grundsätzlich Misstrauen angebracht. Dieses Vorurteil bestätigt die Website „GirlsgoGames“ abermals in übelster Form. Das Unternehmen „SPIL Games“  stellt unter dieser Adresse kostenlose Minigames zur Verfügung, die sich an Mädchen „jeden Alters“ richten; aufgrund der Anforderungen der Onlinespiele dürften sich Mädchen, die älter als 10 sind, jedoch sehr schnell gelangweilt oder unterfordert fühlen.

Im Idealfall verirren sie sich aber erst gar nicht auf diese Seite, denn was hier geboten wird, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Albtraum in Pink. Online können „Nymphen“ und Prinzessinnen geschminkt und angekleidet, Haare frisiert und Schmuck anprobiert werden. Auch Kuchen backen und Kochen wird angeboten, ebenso – wie aufregend – Flächen ausmalen. In der Kategorie „Abenteuer“ sind diverse „Kuss-Spiele“ zu finden, besonders wichtig erscheint es den Macher_innen offensichtlich auch, sich mit zehn Jahren auf die eigene Hochzeit vorzubereiten. Nachdem das perfekte Hochzeitskleid und das dazupassende Make Up kreiert wurden, kann auch ein Blick in die Zukunft – auf das eigene Baby – geworfen werden. Welche Frauen noch dazu in den Spielen abgebildet sind, seht ihr hier:

Also: Haltet eure Kinder davon fern!

Interview: Binnen-I, Unterstrich und Sprachreinheit, Teil 2

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StudentInnen, Student_innen, Studierende – drei verschiedene Arten, um in einem Text nicht  ausschließlich Studenten anzusprechen. Was Anna Babka noch zur gendersensiblen Sprache zu sagen hat und warum sie SprachästhetInnen nicht traut, könnt ihr in Teil 2 des Interviews nachlesen.

Das Binnen-I wird gerne als Aufhänger verwendet, um gegen den Feminismus mobil zu machen oder ihn ins Lächerliche zu ziehen. Michael Fleischhacker schrieb etwa in der Presse: „All jenen, die mit Frauenrechten nicht wirklich etwas anfangen können (…), gilt Johanna Dohnal als Urheberin eines ins Grundvokabular der political correctness eingegangenen ‚linksgrünen Feminismus’, dem ein gendergerechtes Binnen-I wichtiger ist als die Rechte der Frauen in den muslimischen Mehrheitsgesellschaften.“

Das ist ein Ablenkungsmanöver, oder ein Zeichen von Dummheit und Borniertheit. Ich kann das überhaupt nicht ernst nehmen, Herr Fleischhacker hat offensichtlich seine Probleme mit dem Feminismus, nicht mit dem Binnen-I. Oder mit Gerechtigkeiten, wenn man so will. Das sind Scheingefechte. Wenn man mich mit so einer Aussage konfrontiert, würde ich erst einmal nachfragen, auf welche Informationen sich diese Person stützt, woher diese Erkenntnis stammt und was das Eine mit dem Anderen zu tun hat. Man muss den Menschen klarmachen, dass eben diese Formulierungen etwas bewirken.

Und was das jetzt mit der Sorge um unterdrückte Gruppierungen, um unterdrückte Frauen in welchen Ländern auch immer zu tun hat, ist mir nicht klar. Interessant ist, dass die muslimische Welt hier wieder herbeizitiert wird, das ist sehr typisch und auch sehr performativ, weil der Feind hier auf einer sehr simplen Ebene konstruiert wird und die Feministinnen quasi als Mithelferinnen dargestellt werden, die eigentlich keine anderen Sorgen haben. Also ja, es ist einfach ein Kampf zwischen – wenn man es vereinfacht – einer gewissen konservativen Schicht der Bevölkerung und ihren GegenspielerInnen.

Diese konservative Gruppe möchte Werte bewahren, ihr sind diese Differenzierungen wichtig. Wenn man eine Familienpolitik verfolgt, die die Frauen quasi noch immer an den Platz weist, dann hat man kein Interesse am Binnen-I. Das ist ganz eindeutig auch in bestimmten Kontexten verortet, diese Kritik oder dieses Unwohlsein, was geschlechtersensible Sprache betrifft.Auch bei so genannten SprachästhetInnen steckt dahinter meistens ein gesellschaftspolitisches Kalkül. Jemandem, der liberal denkt, ist die reine Sprache nicht wichtiger als der politische Effekt, den das Binnen-I hat. Das kann gar nicht sein.

Warst du schon an feministischen Themen interessiert, als du zu studieren begonnen hast?

Nicht gleich, aber bald. Ich habe Komparatistik studiert und bin im vierten Jahr für meine Diplomarbeit zum Thema Ingeborg Bachmann in Frankreich nach Paris gefahren. Dort habe ich dann Hélène Cixous getroffen, eine der bedeutendsten lebenden feministischen TheoretikerInnen. Sie hat mich wirklich beeindruckt. Ich bin ein Semester lang in ihrem Kurs gegessen und das war  eine Initialzündung. In mir wurde damals ein Denkprozess in Gang gesetzt, der bis heute nachwirkt. Natürlich hat das eine Weile gedauert, weil die Komparatistik in Wien absolut anti-feministisch organisiert war. Es gab drei Männer, die  die Komparatistik geleitet haben und feministische Forschung war ganz sicher nicht vorgesehen. Wir als Studienrichtungsvertretung haben das dann langsam etabliert. Seit damals leitet mich die feministische Theorie an und aus diesem Kontext heraus auch die Queer Studies und die Postcolonial Theory.

In meiner Dissertation habe ich mir dann die Intersexualität zum Thema gemacht und wie Sprache Geschlechter erzeugt – ganz vereinfacht gesagt. Mich interessiert außerdem, wie das in literarischen Texten passiert. Und welchen theoretischen Zugang man finden kann, um Geschlecht zu dekonstruieren, zu lesen, wie es sich selbst dekonstruiert im Text. Ich bin auch politisch aktiv und ich kann das Eine vom anderen überhaupt nicht trennen. Ich versuche das, was ich hier recht komplex erarbeite, runterzubrechen auf einen politischen Diskurs, der verständlich ist. Ich sehe absolut die Notwendigkeit, dass wir als WissenschafterInnen aktiv an politischen Prozessen teilnehmen. Das ist unsere Pflicht. Ich sehe mich als Wissenschafterin und als Mensch an einer Universität, mittlerweile in einer privilegierten Situation, als Assistenzprofessorin mit einem fixen Job. Nach vielen Jahren – aber doch. Und damit sehe ich mich absolut dazu verpflichtet, das, was ich jetzt denken darf – abgesichert denken darf – an die Gesellschaft zurückzugeben.

Du hast deinen Beitrag als Wissenschafterin zu politischen Diskursen erwähnt – hast du das Gefühl, dass das von Seiten der Gender Studies genügend passiert?

Ich finde es schwierig, wenn dauernd die Kritik kommt, dass die Gender Studies politische Handlungsfähigkeit verunmöglichen würden, weil sie nicht –  oder nicht mehr – auf Basis der biologischen Geschlechterdifferenz argumentieren. Ich würde sagen, es ist das Gegenteil der Fall. Ich glaube allerdings, dass es im Sinne eines strategischen Essentialismus notwendig ist, manchmal auf Basis der Biologie bzw. der vermeintlichen biologischen Differenz zu argumentieren. Das beste Beispiel dafür ist die Gehaltsschere. Was soll ich dazu sagen, wenn Frauen ein Drittel weniger verdienen aufgrund eines völlig irrwitzigen Unterschieds. Es ist ein Skandal.

Und da bin ich im Bereich der vermeintlich biologischen Geschlechterdifferenz, denn es ist ja nicht wirklich die Biologie. Es ist dieser Sprechakt am Anfang und die folgende Sozialisation – wie wir uns fühlen oder wer wir wirklich sind, das ist überhaupt nicht das Thema. Die Biologie ist einfach kein gutes Argument. Und trotzdem basieren auf ihr diese fürchterlichen Ungerechtigkeiten. Ich glaube, dass die Gender Studies und die Queer Studies aber genau das reflektieren und auf die Gesellschaft so zurückwirken können, um diesen biologischen Unterschied in Frage zu stellen. Es ist eine sinnlose Konstruktion, die nach wie vor nur zu Ausschlüssen und Ungerechtigkeiten führt. Es muss ja nicht jede Frau, die Gender Studies studiert, politisiert sein. Das kann man ja niemandem vorschreiben, aber es wäre wünschenswert, wenn ein Problembewusstsein vorhanden wäre.

Du hast in Österreich und den USA (Berkeley) studiert – kannst du in akademischer Hinsicht einen Vergleich zwischen den beiden Ländern ziehen?

Das ist schwierig zu beurteilen. Berkley ist natürlich anders. Es ist zwar eine staatliche Universität, aber eine sehr exklusive Universität, an der ganz andere Lehrbedingungen vorherrschen, die hier kaum möglich sind. Als ich dort war, hatte ich bereits ein Studium abgeschlossen und wusste genau, was ich wollte. Ich weiß nicht, wie es gewesen wäre, wenn ich dort studiert hätte, weil es ein sehr verschultes Studium ist. Also die Betreuungsverhältnisse in Österreich sind natürlich katastrophal, aber als ich hier studiert habe, war die Situation an den Unis noch sehr viel entspannter und wir konnten uns richtig austoben. Retrospektiv kommt es mir jetzt so vor, als ob wir viel mehr Zeit hatten, um miteinander zu reden und Dinge zu reflektieren, es gab diesen Druck nicht, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Scheine zu machen. Deshalb war für mich die Studienzeit sehr schön und das, was ich in Berkley erlebt habe, die absolute Draufgabe. Das war sozusagen das exklusive, elitäre Mitstudieren dürfen.

Ich bin aber für einen offenen Uni-Zugang, der in den USA nicht existiert. Ich bin auch sicher nicht für eine Elite-Uni. Was ich aber glaube, ist, dass wir mindestens doppelt so viel Budget brauchen, um hier gute Betreuungsverhältnisse herzustellen. Und vor allem müssen wir doppelt so viele Leute anstellen, damit dieses Prekariat ein Ende hat. Es ist natürlich vor allem eine Frage des Geldes und wenn sich ein Land wie Österreich leistet, mit so einem knappen Budget für den Bildungssektor dazustehen, dann braucht man sich eh nicht zu wundern. Also da wüsste ich ganz klar, was ich mir wünsche: Einen freien Uni-Zugang und natürlich Bildung für alle, so lange sie es wollen und so viel sie wollen. Weil auch ein unabgeschlossenes Studium Menschen verändert. Das ist etwas, das man mit Geld nicht aufwiegen kann. Also ich glaube, dass Bildung die Grundlage der Möglichkeit reflektierten Denkens ist und das ist wiederum enorm wichtig für eine politische Landschaft, die so wenig wie möglich polarisiert, Ausschlüsse erzeugt etc. Das gesamte Bildungssystem müsste besser ausgestattet werden, vom Kindergarten an bis zur Uni. Und vor allem auch geschlechtersensibel ausgestattet werden, schon sehr früh.

Zur Zeit ist die Diskussion um die angebliche Benachteiligung von Burschen in der Schule sehr populär…

Ja, das ist ganz interessant, und es gibt da ein Problem. Das mehrerlei Ursachen hat. Es ist fatal, dass es keine gescheiten Role Models für Jungen gibt. Geschlechterdifferenz hin oder her – aber wir brauchen unsere Role Models, so lange wir in diesem binären System leben müssen. Und wenn kleine Jungs nie mit männlichen Role Models zu tun haben, die ihnen vielfältige Handlungsmöglichkeiten vorleben, glaube ich, dass das nicht gut ist. Ich denke nicht, dass sie wirklich benachteiligt werden im Unterricht, aber sie entwickeln weniger Perspektiven, sie sind extrem einseitig, fixiert auf klischierte Vorstellungen von Männlichkeit. Während Mädchen alle Spektren durchspielen und das auch dürfen – ohne dass es peinlich ist. Also das erlebe ich bei meiner achtjährigen Tochter. Die Mädchen in ihrer Schule finden die Jungs total uninteressant, langweilig, engstirnig – öd irgendwie. Sie können nicht reden, können sich nicht unterhalten, spielen nur klischierte männliche Rollen. Das suchen sie sich ja nicht einfach aus, das wird vorgelebt, einstudiert, in den Familien und als Einfluss der gesamten Gesellschaft. Es ist alles viel enger in dieser Jungenkultur. Was man anschauen darf, welche Filme cool sind…

Mädchen stehen da mehr Möglichkeiten offen. Und das hat sicher damit zu tun, dass die Frauen, die in diesem Bildungsbetrieb tätig sind, den Mädchen Perspektiven eröffnen. Bei aller Benachteiligung, die es nach wie vor in diesem Segment gibt. Warum gibt es keine Volksschullehrer? Weil es eben kein Prestige-Beruf ist und man nicht viel verdient – da braucht man sich eh nicht wundern. Jungs werden schon gefördert, weil man dennoch auf sie Rücksicht nimmt und sie auch noch immer mehr Gesprächszeit im Unterricht haben etc., aber es ist irgendwie nicht divers, es ist eine Einbahn und eben die Basis dessen, dass es so weitergeht. Also es ist nach wie vor viel zu eng, dieses Geschlechtermodell. Und es gibt noch viel zu tun, deshalb haben wir Akademikerinnen und Akademiker, die sich damit beschäftigen, noch sehr viel Arbeit vor uns.

Teil 1 des Interviews

Link zum Beitrag auf „Adrians Blog“

Anna Babka ist Literaturwissenschaftlerin am Institut für Germanistik in Wien mit Schwerpunkten in Literaturtheorie, Gender Studies und Postcolonial Studies. Link zur Website

Interview: Binnen-I, Unterstrich und Sprachreinheit, Teil 1

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Die Denkwerkstatt Interview-Reihe geht in die nächste Runde – diesmal haben wir die Literaturwissenschafterin Anna Babka getroffen, um mit ihr über die Effekte von Sprache und geschlechtersensibles Formulieren zu sprechen.

Du bist eine glühende Verfechterin der gendersensiblen Sprache – warum? Was bringt uns das Binnen-I?

Es bringt uns wahnsinnig viel, weil es unser Bewusstsein verändert. Es geht dabei immer um zwei Dinge: Sichtbarmachen und Symmetrie. Indem man Frauen über die Sprache sichtbar macht, verändert man ihre Realität – weil Sprache performativ ist und das, was sie beschreibt, hervorbringt. Es ist rein theoretisch gesehen ein einfach erklärbarer Effekt. Insofern kann man das auch ganz einfach argumentieren. Sprache bildet schließlich nicht nur ab, sie kreiert, sie handelt.

Kannst du das anhand eines Beispiels näher erläutern?

Machen wir es gleich an der Geschlechterdifferenz fest: Wenn ein Kind geboren wird, dann sagt die Ärztin oder der Arzt: „Das ist ein Junge“ oder „Das ist ein Mädchen“. Wäre dieser Sprechakt nicht getan, dann existierte dieser Mensch nicht einfach als männlich oder weiblich. Der Sprechakt hat natürlich eine gewisse Referenz, aber die ist nicht ausschlaggebend, weil einfach von den primären Geschlechtsorganen ausgegangen wird. Und würden wir diesen Sprechakt nicht ein Leben lang fortsetzen und ihn dann auch performativ ausfüllen – über Kleider, den Habitus, Gesten – dann würde man nicht wissen, dass wir Männer oder Frauen sind.

Dieser performative Akt ist absolut notwendig, er zitiert etwas, das vorgängig ist, aber was sich nicht auf ein Original bezieht, sondern auf einen Diskurs. Die Auffassung darüber, was Männer und Frauen sind, verändert sich schließlich historisch gesehen laufend, im 18. Jahrhundert gab es noch das Einfleischmodell, das mehr oder weniger davon ausging, dass Männer und Frauen sich nur dadurch unterscheiden, dass Männer bestimmte Organe ‚außen‘ tragen, die Frauen diese im Körper tragen. Dieses Modell ist im 18. Jhrdt. in das Zweifleischmodell übergangen und dort wurde der weibliche Körper pathologisiert. Zum Beispiel hat man über die Gebärmutter verschiedene Zuschreibungen vorgenommen. Dabei handelt es sich aber um einen diskursiven Effekt, der nicht auf einer biologischen Grundlage basiert, sondern auf der sprachlichen Interpretation biologischer Gegebenheiten. Wer sagt uns, was dieser Unterschied tatsächlich ausmacht? Er muss in eine Geschichte gepackt werden, sonst hätte er überhaupt keinen Effekt, keinen Belang. Oder mit Judith Butler gesprochen: Sex wird immer schon Gender gewesen sein…

Wir müssen uns also permanent selbst daran erinnern, dass wir ein Geschlecht „haben“?

Stefan Hirschauer, ein deutscher Soziologe, hat das einmal sehr schön formuliert. Er geht auch von diesem ersten performativen Sprechakt aus und er sagt: Würde diese Information in ein Archiv eingeschlossen und nie mehr herausgeholt werden, dann würden wir vergessen, dass dieser Mensch ein Mann oder eine Frau ist. Also es ist absolut notwendig, die Binarität in einem wiederholten Akt immer wieder herzustellen und festzuschreiben.

In der Frage der Intersexualität wird diese Binarität auch ganz stark in Frage gestellt – das ist der Punkt, wo der Unterstrich als geschlechtersensible Schreibweise ins Spiel kommt (z.B. Student_innen, Anm. d. R.). Für Personen, die sich nicht in die eine oder andere Richtung zuordnen können oder möchten. Das ist sozusagen der neueste Zugang – alle existierenden und möglichen Geschlechter im Unterstrich zu vereinen. Das kann man mögen oder nicht, es macht jedenfalls Sinn. Ich selbst verwende das Binnen-I, das ist mittlerweile auch eine institutionalisierte Schreibweise. Allerdings finde ich es in Ordnung, den Unterstrich zu verwenden und kann ihn als theoriegeleiteten Eingriff in die Sprache auch nur unterstützen.

Ist gendersensible Sprache in Diplom- und Seminararbeiten, die von dir beurteilt bzw. betreut werden, ein Muss?

Ja, ich verlange das in Diplom- und auch Seminararbeiten und mir ist dabei egal, welche Schreibweise verwendet wird. Warum man darüber noch streiten muss, verstehe ich überhaupt nicht. Ich würde das auch wirklich als Grundanforderung für wissenschaftliches Arbeiten einführen. Mittlerweile wird geschlechtersensible Sprache von offiziellen Stellen verwendet, es gibt Leitfäden für geschlechtergerechtes Formulieren vom Bundesministerium, weil das ja auch gesetzlich verankert ist innerhalb des Gender Mainstreamings. Der öffentliche Diskurs muss so funktionieren.

Das Argument, dass die Sprache damit verunstaltet wird, ist lächerlich. So als gäbe es die richtige Sprache oder die schöne Sprache. Wer sagt, was Sprache wirklich sein soll? Das legen wir SprachbenutzerInnen fest und das ist ein extrem dynamischer Prozess. Der Duden hinkt dieser Dynamik hinterher. Schön ist eben, dass es mittlerweile aufgrund des europaweiten Gender Mainstreamings in der Union rechtlich verankert ist und man deshalb eigentlich nicht mehr darüber diskutieren muss.

Erlebst du an der Universität Wien Widerstand gegen geschlechtergerechte Sprache?

Ja, auch am Institut für Germanistik gibt es diesen Widerstand. Nicht nur, aber auch. Da werden dann irgendwelche Beispiele herangezogen, wo das Formulieren mühsam wird. Aber ich glaube, wenn jemand in der Lage ist, zu schreiben und Texte zu formulieren, dann ist er oder sie auch kreativ genug, dafür eine Lösung zu finden. Und wenn man sich nicht auskennt, dann schaut man eben in diesen offiziellen Leitfäden nach, die an vielen Stellen vorhanden sind. Ich kann mittlerweile gar keinen Text mehr lesen, der nicht gendersensibel formuliert wurde. Ich verstehe ihn auch nicht mehr, ein solcher Text wirkt mir unverständlich. Weil er nicht deutlich macht, worum es geht und wer gemeint ist.

Das nächste Mal in Teil 2: Warum Michael Fleischhacker ein Problem mit Gerechtigkeiten hat und die Biologie keine guten Argumente liefert.

Anna Babka ist Literaturwissenschaftlerin am Institut für Germanistik in Wien mit Schwerpunkten in Literaturtheorie, Gender Studies und Postcolonial Studies. Link zur Website

Hirter: Fasstypen, Teil 2

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Wie versprochen, hat das Unternehmen Hirter Bier seine „Fasstypen“-Kampagne nun auch mit männlichen Models umgesetzt – genauer gesagt mit „drei bierigen, herzlichen und schlagfertigen Burschen“. Diesmal: kein weiterer Kommentar, Aufmerksamkeit für Hirter Bier gab es immerhin bereits zur Genüge.

Wien-Wahl: SPÖ und Grüne

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Die Wiener SPÖ hat bei der Gemeinderatswahl 2005 49 Prozent der Stimmen erreicht und bangt diesmal um die Absolute. Spitzenkandidat ist Bürgermeister Michael Häupl, unter den ersten zehn Kandidatinnen und Kandidaten auf der Liste finden sich fünf Frauen.

Auf der Website der Wiener SPÖ steht ein umfangreiches Programm für die Wahl zum Download, ebenso eine Kurzversion und ein eigenständiges Programm der Wiener SPÖ Frauen. Frauen- bzw. Geschlechterpolitik ist in allen drei Varianten enthalten, besonderen Wert wird dabei auf den Arbeitsmarkt und die unsägliche Einkommensschere gelegt – hier identifiziert die SPÖ (als regierende Partei) jedoch eine Wiener Erfolgsgeschichte: „Wien hat die höchste Erwerbsquote aller Bundesländer von Frauen und die geringsten Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen.“

Unter „Wien ist die Stadt der Frauen“ ist weiters zu lesen: „Wien ist in Österreich führend, wenn es um Gleichbehandlung, Gleichberechtigung und Sicherheit von Frauen geht. Nirgendwo sonst in Österreich sind die Bildungs- und Berufschancen, die Chancen zur Selbstverwirklichung für Mädchen und Frauen größer als in Wien.“ Im selben Parteiprogramm sieht die SPÖ jedoch auch Handlungsbedarf: „Jede Frau und jedes Mädchen soll in Wien sicher, selbstbestimmt und unabhängig leben können. (…) Wir wollen, dass Frauen und Mädchen ihre Rolle selbst bestimmen können. Dass sie frei von Gewalt leben können. Dass Halbe/Halbe wirklich gelebt wird. Und dass Frauen in Arbeit und Wirtschaft gleiche Chancen und gleiches Einkommen wie Männer haben.“

Konkrete Pläne (die sowohl im allgemeinen, als auch im Programm der Frauen zu finden sind) umfassen unter anderem  den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, Frauenföderung in Unternehmen, den Ausbau von Gewaltschutzmaßnahmen und die Förderung von gendersensibler Pädagogik.

Fazit: Frauenpolitik hat innerhalb der SPÖ traditionell ihren Platz, ebenso in der Wiener SPÖ. Die Partei schreibt sich eine lange Liste von entsprechenden Erfolgen auf ihre Fahnen und hat in den vergangen Jahren tatsächlich einige ambitionierte Projekte umgesetzt. Ebenso sind auf den Landes- und Bezirkslisten mehr als 50 Prozent Frauen vertreten, sämtliche Informationsmaterialien sind in geschlechtersensibler Sprache verfasst. Was (zumindest auf der Website) fehlt, sind ebenso ambitionierte Pläne im Bereich der Gleichstellung von Schwulen und Lesben. Link zur Website

Die Grünen haben bei der Wahl 2005 rund 14,6 Prozent der Stimmen erreicht – damit lag die Partei knapp hinter der FPÖ. Nach der Wahl am kommenden Sonntag würden sich die Grünen gerne als dritt- (bzw. zweit-)stärkste Kraft wiederfinden, interne Streitigkeiten oder ein enormer Stimmen-Zugewinn der FPÖ könnten dem im Wege stehen. An der Spitze steht diesmal eine Frau: Maria Vassilakou; auf der Liste mit 20 Kandidatinnen und Kandidaten finden sich 11 Frauen.

Ebenso wie bei der SPÖ steht auf der Website der Grünen ein allgemeines Wahlprogramm und ein Frauenprogramm zum Download bereit. „Feministische, emanzipatorische Politik muss die notwendigen ökonomischen, rechtlichen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen schaff en, damit sich Mädchen und Frauen nach ihre Bedürfnissen, Wünschen und Zielen entwickeln können. Gleich welcher ethnischen Herkunft , sexuellen Orientierung und/oder aus welcher sozialen Schicht, haben Mädchen und Frauen, ebenso wie auch Burschen und Männer, im Grünen Wien alle die gleichen Möglichkeiten der Teilhabe am politischen und gesellschaft lichen Leben“, ist unter dem Titel „Feministische Politik“ zu lesen.

Die Grünen haben als einzige Partei offensichtlich keine Angst davor, die Wörter „Feminismus“ bzw. „feministisch“ in ihr Wahlprogramm einzubauen, ebenso legen die Grünen die umfangreichsten frauen- und queerpolitischen Forderungen vor (diese können hier nachgelesen werden). Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem Arbeitsmarkt, Frauenarmut, Bildung, Migrantinnen und Mädchenförderung. Um eine Gleichstellung von Männern und Frauen zu erreichen, setzen die Grünen auch auf die in Österreich noch unpopuläre Väterkarenz: „In der Gemeinde Wien wird Väterkarenz zur Pflicht und werden Betriebskindergärten zur Normalität.“

Auch Transgender Personen adressieren die Grünen als einzige Partei. Ein Eherecht für Lesben und Schwule wird ebenso wie die Finanzierung von Projekten zur Bekämpfung von Homophobie gefordert. „Vielfalt ist die Stärke einer offenen Gesellschaft. Das Grüne Wien ist eine Stadt, in der frei entschieden werden kann, wer wen liebt bzw. wer mit wem zusammenleben möchte“, ist hier zu lesen.

Fazit: Die Wiener Grünen berücksichtigen Frauen- und Geschlechterpolitik sehr umfangreich in ihrem Wahlprogramm. Ebenso wird an die Verschränkung von Geschlecht, Ethnizität und Sexualität gedacht. Auch wenn einige Forderungen wenig konkret bleiben, sind die Grünen die mit Abstand ambitionierteste Partei, was Frauenpolitik betrifft. Fazit: Platz 1 für die Grünen.

Wien-Wahl: BZÖ und KPÖ

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In knapp einer Woche (Sonntag, 10. Oktober, 7-17 Uhr) finden die Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen statt. Höchste Zeit, die kandidierenden Parteien auf ihre Frauen- und Geschlechterpolitik hin zu durchleuchten. Diesmal: BZÖ und KPÖ.

Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ)

Das BZÖ hat bei der Gemeinderatswahl 2005 in Wien nur 1,15 Prozent der Stimmen erreicht und tritt diesmal mit Spitzenkandidat Walter Sonnleitner, einem ehemaligen ORF-Journalisten, an. Wahlziel ist (logischer Weise) der Einzug in den Gemeinderat. Auf den ersten 13 Listenplätzen sind 5 Frauen vertreten, die am besten gereihte Kandidatin belegt dabei Platz 3. Auf der Website des BZÖ findet sich ein Programm der Partei, das in zehn „rechtsliberale Grundsatzpositionen“ und zehn weitere Kapitel unterteilt ist. Da das Programm für die Wien-Wahl wesentlich kürzer ist und auf entsprechende Inhalte nur unter „Für ein familienfreundliches Wien“ eingegangen wird, wurde hier hauptsächlich das allgmeine Parteiprogramm berücksichtigt.

Grundsatzposition III, „Gerechtigkeit statt Gleichmacherei“ bezieht sich – wie der Titel bereits erahnen lässt – auch auf die „Gleichberechtigung der Geschlechter“. „Der Bürger muss einen Anspruch darauf haben, dass er durch den Staat gerecht behandelt wird. Gleichmacherei lehnen wir ab“, ist hier zu lesen. Dies treffe besonders auf die Gleichberechtigung zu, die das BZÖ „nicht als Bevorzugung eines Geschlechts definiert.“  Wie die Bevorzugung eines Geschlechts aussieht, wird nicht näher erläutert, vermutlich handelt es sich hier um einen Seitenhieb auf Feminismus und Frauenpolitik, die unter konservativen Wählerinnen und Wählern wenig beliebt sind. Auch im Wiener Programm ist die Formulierung sehr allgemein gehalten: „Wir wollen eine geeignete, ausgleichende Geschlechter- und Gesellschaftspolitik. Bestehende Benachteiligungen müssen beseitigt werden.“ Konkret wird der Ausbau von Ganztags-Betreuungseinrichtungen in Wien gefordert.

Im Kapitel 3, „Soziales, Familie, Frauen, Jugend und Senioren“ ist zu lesen, dass das BZÖ „weg von überholten geschlechterspezifischen Rollenmustern, aber auch weg von der nur plakativen Forderung nach einer Gleichberechtigung der Frau“ möchte. Auch hier bleibt offen, was eine „plakative Forderung“ nach Gleichberechtigung sein soll, das Gegenmodell des BZÖ sieht folgendermaßen aus: „Das bessere gegenseitige Verständnis von Mann und Frau füreinander hilft dabei, die demografischen Herausforderungen, die Gleichstellung im Erwerbsleben wie auch eine familienfreundliche Vereinbarkeitspolitik in Österreich zu verwirklichen.“

Weiter definiert das BZÖ die Familie als „Keimzelle der Gesellschaft“: „Unsere Politik bedeutet die maximale Autonomie der Familie. Sie überlässt die Gestaltung ihrer Lebenswelten, Partnerschaften von Mann und Frau und Familienwelten vollständig der Eigenverantwortlichkeit mündiger, selbst bestimmter Bürger. Ihr Schutz vor jedweder Diskriminierung ist zu gewährleisten.“ Vor Diskriminierung soll also nur die Partnerschaft „zwischen Mann und Frau“ geschützt werden, homosexuelle Menschen sind offensichtlich nicht im Begriff „selbst bestimmter Bürger“ enthalten. „Das BZÖ bekennt sich zur Schaffung eines zeitgemäßen, kinder- und bedarfsorientierten Familienrechts, das die Kinderrechte bei Unterhalt, Besuch und Obsorge sichert und auf partnerschaftliche Teilung der Kindererziehung und ihrer Kosten statt bloßem Besuchsrecht und einseitiger Unterhaltspflicht nach einer Scheidung abzielt“ – dieses Statement bezieht sich auf die Forderung nach einer aktuell heiß diskutierten gemeinsamen Obsorge, die im Wiener Programm dezidiert formuliert wird.

Als konkrete politische Vorhaben werden das Schließen der Einkommensschere („durch ein umfassendes Maßnahmenprogramm direkter und indirekter betrieblich-steuerlicher Förder- und Absetzmöglichkeiten“) und die Erhöhung des Anteils von Frauen in Spitzenpositionen und Männerdomänen und von Männern in typischen Frauenberufen gennant. Ebenso die verschärfte Ahndung von Gewalt gegen Frauen und Gewalt in der Familie, der Ausbau von entsprechenden Schutzeinrichtungen und eine Verbesserung der Situation von Alleinerzieherinnen („speziell im Interesse der betroffenen Kinder“).

Fazit: Das BZÖ hat einige frauenpolitische Herausforderungen erkannt (Einkommenschere, Anteil von Frauen in Spitzenpositionen…), eine Beschreibung konkreter Maßnahmen bleibt jedoch sehr vage. Im Wiener Programm wird sehr wenig auf Frauen- bzw. Geschlechterpolitik eingegangen. Die Partei möchte offensichtlich nicht mit Forderungen nach „Gleichberechtigung“ in Verbindung gebracht werden, die Ablehnung einer „Gleichmacherei“ soll vermutlich angenommene Unterschiede zwischen den Geschlechtern betonen. Partnerschaften kennt das BZÖ nur zwischen „Männern“ und „Frauen“, gefördet werden soll die hetersexuelle Kleinfamilie als „Keimzelle der Gesellschaft.“ Eine Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Herausforderungen im Bereich Bildung und Wissenschaft fehlt. Link zur Website

Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)

Die KPÖ hat 2005 1,47 Prozent erreicht. Seit Anfang September steht die wienweite Kandidatur der Partei fest, derzeit ist sie nur im zweiten und dritten Bezirk mit je einem Bezirksrat vertreten. Der Einzug in den Gemeinderat ist ebenso wie beim BZÖ unwahrscheinlich, Spitzenkandidat Didi Zach hofft dennoch auf zusätzliche Gemeinderät_innen. Auf der Website der KPÖ Wien sowie der Bundes-KPÖ finden sich sehr viele und umfangreiche Texte, das jüngste Forderungsprogramm wurde am Parteitag im Dezember 2007 beschlossen. Laut Didi Zach unterscheiden sich die inhaltlichen und weltanschaulichen Positionen der Bundes-KPÖ und der Wiener KPÖ nicht wesentlich.

Das Parteiprogramm der KPÖ ist durchgehend geschlechtersensibel formuliert, die wichtigsten Anliegen werden folgendermaßen zusammengefasst: „Das Programm ist schwer in wenigen Sätzen zusammenzufassen. In Stichworten – Die KPÖ tritt in Wort und Tat für soziale Gerechtigkeit ein. Rassismus, Neofaschismus und Sexismus lehnen wir ab. Zudem reden über die Strukturen (Stichwort Kapitalismus), die die Misere (Ausgrenzung von Menschen) verursachen.“ Die Landes-Liste der Kandidatinnen und Kandidaten ist lang, auf den ersten 15 Plätzen sind 7 Frauen zu finden, die erste Frau tritt auf Platz 2 an.

„Frauen leisten Zweidrittel der gesamtgesellschaftlich notwendigen Arbeit, verdienen aber um ein Drittel weniger. Die nach wie vor in vielen Bereichen wirkende strukturelle Diskriminierung ist eine Verletzung grundlegender Menschenrechte. Ein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz mit kollektivem Klagerecht ist nötig bzw. Förderungsmassnahmen, wo immer überkommene Rollenbilder eine gleichwertige Teilhabe an Beruf und Gesellschaft verhindern“, ist im Forderungsprogramm zu lesen. Ebenso möchte die KPÖ einen Ausbau von unabhängigen feministischen Frauen- und Mädchenberatungseinrichtungen erreichen, ein unabhängiger Frauenrat soll durch die Frauenministerin einberufen werden.

Die Partei fordert zudem ein flächendeckendes Netz kostenloser Kinderbetreuungseinrichtungen und eine Verdoppelung der Familienbeihilfe. Das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch soll im Gesundheitsrecht  verankert werden, Schwangerschaftsabbrüche kostenlos in allen öffentlichen Spitälern durchgeführt werden.

Auf der Website ist auch ein eigenständiges Frauenprogramm zu finden, das umfangreich theoretische Grundpositionen skizziert. „Unsere zentrale Forderung ist, ‚Geschlecht‘ ebenso wie ‚Klasse‘ als soziale Strukturkategorie zu begreifen, die soziale Ungleichheiten und Machtverhältnisse, Privilegien und Diskriminierungen beschreibt und gegenüber der Klassenstruktur Eigenständigkeit besitzt“, ist hier zu lesen. Der Text konzentriert sich überwiegend auf Arbeitsverhältnisse und eine Neudefinierung des Arbeitsbegriffs, Ausbeutung, internationale Ökonomie und patriarchale Strukturen. Auch auf die mediale Darstellung von Frauen und Pornografie wird Bezug genommen: „Zunehmend verschwimmen die Grenzen zwischen Werbung und Pornographie. Es geht nicht darum, die Darstellung des nackten Körpers oder von Geschlechtsverkehr zu verhindern, sondern gegen die Entwürdigung der Frau anzukämpfen. (…) Die Reklame vermarktet die sexuellen Reize der Frau als Gratisbeigabe zu einer x-beliebigen Ware, und die Botschaft der Pornographie lautet: Frauen wollen gedemütigt, vergewaltigt, gefoltert werden.“

Im Rahmen der Selbstbestimmung wird auch die Diskriminierung von lesbischen Frauen angesprochen: „Lesbische Frauen im Kampf gegen Diskriminierungen und der freien Entscheidung für ein bestimmtes Sexualverhalten zu unterstützen, erfordert auch, eigene Verhaltensmuster, gedankliche Einstellungen, sexuelle Empfindungen zu reflektieren.“ Der gesamte Text ist sehr komplex und umfangreich, sodass es schwierig ist, sämtliche Inhalte übersichtlich zusammenzufassen. Interessierte können das gesamte Frauenprogramm hier nachlesen.

Fazit: Die KPÖ macht in ihren Programmen glaubwürdig klar, dass der Partei Frauenpolitik und die Bekämpfung von Diskriminierung wichtige Anliegen sind. Einzelne Punkte sind jedoch sehr theoretisch und komplex formuliert, sodass realpolitische Forderungen unklar bleiben. Ebenso braucht es wissenschaftlich-theoretisches Vorwissen, um die jeweiligen Texte verstehen zu können, was vor allem angesichts der Zielgruppen der KPÖ ein wenig verwundert. Link zur Website

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