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Komponistinnen? Fehlanzeige!

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Die Musikwissenschafterin Nicole Waitz hat sich in ihrer Bachelorarbeit mit der Rolle der Frau in der abendländischen Musikgeschichte auseinandergesetzt. Warum Musizieren noch immer männlich ist und Komponistinnen nicht auf den Spielplänen deutscher Konzerthäuser stehen.


Foto: WadeB / Flickr

Was ist das Thema deiner Arbeit? Was sind deine zentralen Fragestellungen?

Ich habe in meiner Arbeit die Rolle der Frau in der abendländischen Musikgeschichte anhand von bildlichen Darstellungen analysiert und in einen sozialgeschichtlichen Kontext gestellt. Als Grundlage diente mir ein Bilderkatalog mit ausgewählten ikonografischen Darstellungen musizierender Frauen von der Antike bis zur Gegenwart.

Ausgehend von der These, dass Geschlechterkonstruktionen die Musizierpraxis bis heute beeinflussen sowie umgekehrt ebenso durch musikalisches Handeln diskursiv erzeugt werden und mit der Prämisse, dass die bildliche Darstellung von Musik bzw. musizierenden Personen soziale Dimensionen und Ideologien codieren, habe ich mir folgende Fragen gestellt:

  • Inwieweit beeinflusst die Dichotomie der Geschlechter musikalisches Handeln?
  • In welchen Bereichen werden Geschlechtsidentitäten durch Musik konstruiert?
  • Sind heteronormative Werte tragend für die Symbolisierung der Musik als körperliche Sinnlichkeit?
  • Wie zeigt sich die weibliche Konnotation der Musica (Allegorie der Musik selbst) als Imagination von Weiblichkeit?

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Armes Europa

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Mmakgosi Kgabi (Botswana/Südafrika) und Awelani Moyo (Simbabwe/Südafrika) besuchen Wien. Mit im Gepäck haben die zwei Afrikanerinnen Schecks, Dollars, Euro, Pfund, Rand und Diamanten. Sie planen nämlich das krisengeschüttelte Europa zu kaufen. Erste Station: Österreich. Es wird erworben, investiert und mit neugierigen Augen wird die europäische Kultur analysiert. Samt ihrer brachliegenden und verschuldeten Wirtschaft.

Als Teil der Show werden Kgabi und Moyo – mit jeweils einem Gastjuror pro Abend – einen österreichischen Superstar suchen. Bei einer Casting-Show, die Teil der Performance ist, winken dem Gewinner oder der Gewinnerin € 500 in bar! Afrika investiert. Auch in Österreich, seine Söhne und Töchter.

Wer angesichts des anhaltenden Sommerlochs nach interessanten Veranstaltungen sucht, ist mit den beiden queer-femistischen Künstlerinnen aus Südafrika vielleicht gut beraten.

Neben dieser Performance im Dschungel Wien (19., 20. und 23. August) wird es auch eine Podiumsdiskussion („Gender Roles in Africa“, 11. August) und ein Happening am ehemaligen Flugfeld Aspern (24. August) geben. Alle Infos zu den Veranstaltungen findet ihr unter superzoom.at !

Theaterland in Männerhand

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Wie die SP-Frauenvorsitzende in Oberösterreich, Sonja Ablinger, kürzlich vorrechnete, ist die Männerquote an österreichischen Theatern beschämend. Am Wiener Burgtheater findet sich etwa in der Saison 2010/2011 bei sieben Premieren keine einzige Regisseurin oder Autorin, auch in der darauffolgenden Saison schreiben und inszenieren ausschließlich Männer. Dass am Burgtheater, dem Aushängeschild der österreichischen Theaterszene, noch nie eine Direktorin waltete, erscheint da wenig verwunderlich. „Die Forderung nach einer Burgtheater-Direktorin klingt so exotisch wie die Forderung nach einer Päpstin“, meinte dazu Barbara Klein, Intendantin am KosmosTheater im Rahmen einer Pressekonferenz der 20000frauen.

Auch an anderen Theatern sieht es mit einigen wenigen Ausnahmen nicht viel besser aus, wie die Aufstellung von Sonja Ablinger zeigt. (Auffallend ist, dass an jenen Häusern, wo Frauen in Leitungsfunktionen arbeiten, vergleichsweise häufiger Autorinnen und Regisseurinnen zu finden sind.) Dieses Geschlechterverhältnis erscheint gerade deshalb unverständlich, da an künstlerischen Hochschulen und Ausbildungsstätten Frauen keineswegs unterrepräsentiert sind.


Das Burgtheater: Frauen bitte draußen bleiben (Foto)

Eine besonders absurde Note erhalten diese Strukturen durch den Umstand, dass an den meisten österreichischen Theatern mindestens 60 Prozent der Besucher_innen Frauen sind. Erst jüngst veröffentlichte die Fachhochschule Salzburg eine Studie, die Männer als „Kulturmuffel“ auswies. „Kultur sei aber auch eindeutig Frauensache. Frauen zeigen wesentlich stärkeres Interesse an Kino, Theater, Oper und an Klassikkonzerten als Männer“, ist auf orf.at zu lesen.

Die kulturinteressierten Österreicherinnen sehen dann im Theater nicht nur Stücke von Männern, die von Männern inszeniert wurden, sondern auch vielfach eine „männliche“ Geschichtsauffassung, in der Frauen häufig untergeordnete Rollen spielen. „Die Darstellung von Frauen als Opfer und Wahnsinnige – sprich: Gretchen und Ophelia – geht durch alle Bereiche. Da gibt’s sehr wenige heutige Vorbilder und zeitgenössische Kunst, die das aufbrechen könnte. Die werden viel zu wenig gefördert“, sagt Barbara Klein im Ö1-Interview. Ein Umstand, der vielen vermutlich gar nicht auffällt, schließlich sind wir es gewohnt, Geschichten von Männern erzählt zu bekommen, in denen Männer die Hauptrolle spielen (siehe auch: Frauen im Film).

Wie diese Situation zu ändern ist, sollte eigentlich auch die Politik beschäftigen, schließlich werden Theater massiv staatlich subventioniert. Auch das „Bundestheaterorgansiationsgesetz“ könnte spezifischer sein, was den kulturpolitischen Auftrag betrifft. „Gestaltung der Spielpläne in die Richtung, daß diese ein innovatives und pluralistisches Angebot in Form und Inhalt sowie auch künstlerisch risikoreiche Produktionen beinhalten und den Aspekt der Kunstvermittlung besonders bei Kindern und Jugendlichen berücksichtigen“, ist da zu lesen. Eines ist sicher: Pluralismus kommt ohne Frauen* nicht aus.

Wer in Wien Alternativen zu den männerdominierten Theatern sucht, ist hier gut aufgehoben:
KosmosTheater
Theater Drachengasse

Frauentag: Events und Medienschwerpunkte

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Der 8. März rückt immer näher – zum 100. Jubiläum des Internationalen Frauentags gibt es diesmal eine Fülle von Veranstaltungen und auch in den Medien werden entsprechende Schwerpunkt gesetzt. Hier einige Termine, die ihr schon mal in eure Kalender eintragen könnt!

Am 19. März steigt in der Wiener Ottakringer Brauerei die große femous Eröffnungsparty – A femous centenary night. Mit dabei ist unter anderem die von uns allen geschätzte Peaches, das vollständige und unglaublich umfangreiche Line Up findet ihr auf der Website. Karten (VVK: 15 Euro) gibt es ab sofort z.B. bei Wien Xtra, Wien Ticket und der ÖGB-Kartenstelle.

Am 3. März wird die Ausstellung Feste.Kämpfe – 100 Jahre Frauentag im Wiener Volkskundemuseum eröffnet. „Die Ausstellung dokumentiert anhand eindrucksvoller Bild-, Ton- und Filmdokumente die wechselvolle Geschichte des Frauentages in den Kontexten gesellschaftspolitischer und kulturgeschichtlicher Rahmenbedingungen“, ist in der Presseaussendung zu lesen. Das ÖH-Referat für feministische Politik und das Referat für Menschenrechte und Gesellschaftspolitik bieten am 9. und am 10. März zwei kostenlose Führungen durch die Ausstellung an, eine Anmeldung ist erforderlich. Infos gibt es hier.


(c) Stichwort, Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung

Heute Donnerstag starten die FrauenFilmTage 2011. Von 24. Februar bis zum 3. März werden im Filmhaus Kino und im Filmcasino internationale Spiel- und Dokumentarfilme mit dem Schwerpunkt „Frauen im Spannungsfeld zwischen Moderne und Tradition” gezeigt. Das Programm findet ihr hier.

Der ORF setzt vom 1. bis 8. März den Schwerpunkt „Starke Frauen hat das Land.“ Am 2. März widmet sich etwa das neue Format „Bürgerforum“ dem Thema Frauenpolitik (wenn auch unter dem fragwürdigen Titel „Halbe-Halbe – wer hat hier die Hosen an?“).


(c) Bildarchiv der KPÖ

Einen umfangreichen Frauentags-Schwerpunkt wird es auch im Programm von Ö1 geben. Gesendet wird unter anderem das Interview mit Monika Hauser, sowie ein Radiokolleg zum Thema 100 Jahre Frauentag. Eine Liste mit allen Sendungen findet ihr hier.

Auch Radio FM4 widmet sich zwischen 8. und 19. März „100 years of herstory.“ Link

Am 7. und am 8. März kann mensch auf Okto TV feministisch fernsehen. Unter dem Titel „Feminist Fights – Forever?“ werden zwei Gesprächsreihen mit Wissenschafterinnen, Aktivistinnen und Künstlerinnen ausgestrahlt.

Die neue Ausgabe der „Anschläge“ widmet sich ebenfalls ganz dem Thema „100 Jahre Frauentag“.

In den Medien

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Auch diestandard.at hat sich bereits dem Jubliäum 100 Jahre Frauentag angenommen und zwei spannende Interviews veröffentlicht. Redakteurin Beate Hausbichler hat mit Petra Unger von der Plattform „20.000 Frauen“ über die Vorbereitungen zur Demonstration am 19. März gesprochen, Heidi Niederkofler (Historikerin) hat sie zu den historischen Hintergründen des Internationalen Frauentags befragt.

Am gestrigen Kulturmontag im ORF wurden zwei feminstische Themen aufgegriffen: Fembots / Cyborgs in der Popmusik, sowie die Auszeichnung der Performance-Künstlerin Katrina Daschner. Nachzusehen (bis kommenden Montag)  in der TVthek.

Eine neue Online-Plattform informiert zur Eingetragenen Partnerschaft in Österreich: „Wie wird eine EP geschlossen? Wer ist in der Behörde dafür zuständig und wo kann man feierlich heiraten? Welche Rechtsfolgen sind mit einer EP verbunden?“ – Antworten auf diese Fragen findet ihr hier.  (via Marco Schreuder)

Werde Macho!“ fordert die Schweizer „Männerzeitung“ ihre Leser auf. Denn: „Männer schuften für Sex, sie krampfen für die Liebe, leiden, damit es andere besser haben“, ist da zu lesen. Welche Idee hinter dieser Publikation steckt, könnt ihr im Tagesanzeiger-Interview mit Chefredakteur Ivo Knill nachlesen. (via Väterblog)

Jetzt in den deutschsprachigen Kinos: „We Want Sex“:

2011: Jahr der Frauen

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Das Jahr 2011 bringt ein geschichtsträchtiges Jubiläum mit sich: 100 Jahre Internationaler Frauentag. Am 8. März wird er in diesem Jahr bereits zum 100. Mal begangen. In Wien wird allerdings am 19. März gefeiert, die erste Frauendemonstration fand hierzulande nämlich am 19. März 1911 auf der Ringstraße statt. (Mehr zur Geschichte des Internationalen Frauentags könnt ihr hier nachlesen)

Zu diesem Anlass haben sich in Österreich engagierte Frauen formiert und großartige Initiativen ins Leben gerufen. Die Plattform „AUS! 20.000 Frauen“ ruft etwa zu einer großen Frauenrechts-Demo am 19. März in Wien auf. Auf der Website werden außerdem Forderungen von Organisationen und auch Einzelpersonen gesammelt, jede_r ist eingeladen, die drei wichtigsten frauenpolitischen Forderungen an die Redaktion zu schicken. „Durch die Demonstration soll der Vielfalt und der Wichtigkeit feministischer Zugänge und Forderungen, die immer noch nicht umgesetzt sind, eine Stimme gegeben werden. Ziel ist es, das Trennende hintan zu stellen und möglichst zahlreich sichtbar zu werden, ohne Differenzen und Vielfalt zu leugnen“, ist auf der Website zu lesen. Updates der Initiative gibt es außerdem auf Facebook.

Den Weg der Demonstration am 19. März wollen – wie schon in einem anderen Blogbeitrag erwähnt – die Strickistinnen einstricken. Bis spätestens 15. Februar könnt ihr euch noch bei den Guerilla-Knitting Frauen melden.

Auch kulturell gesehen dürfte 2011 ein äußerst aufregendes Jahr werden – dafür werden die Organisatorinnen von „femous“ (=female+famous) sorgen. Anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums haben sie das femous-Jahr ausgerufen. Von März bis September 2011 wird es in Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen 100 Veranstaltungen mit Künstlerinnen in ganz Österreich geben: „femous zeigt, dass herausragende Frauen längst keine Ausnahme mehr sind. femous steht – als sofort wiedererkennbares Qualitätssiegel – für herausragendes weibliches Schaffen“, ist in der Presseinfo zu lesen. Mehr Infos findet ihr auf dem dazugehörigen Blog und auf Facebook, eine eigene Website wird noch im Jänner entstehen.

Postcards from America #4

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New York ist eine grossartige (sic) Stadt (wem muss ich das noch sagen?) und 4 1/2 Tage sind natuerlich viel zu kurz, um das Lebensgefuehl der Metropole in sich aufzusaugen. Nach dem ziellosen Herumtreiben in den verschiedenen Vierteln konnte ich mir die zwei interessantesten Kunst-Museen nicht entgehen lassen: das Guggenheim Museum (allein schon wegen der Architektur sehenswert) und das Museum of Modern Art. Im MoMa, das in der 53. Strasse (sic) zwischen 5. und 6. Avenue liegt, sind nicht nur Malerei und Bildende Kunst, sondern auch Fotografie, Design und Architektur ausgestellt – an nur einem Nachmittag ist es da kaum moeglich, die tausenden Werke ausreichend auf sich wirken zu lassen.

Da muessen Highlights ausgewaehlt werden – etwa die Ausstellung mit den Bildern einflussreicher Fotografinnen (wobei es sich darueber streiten laesst, ob es wirklich so eine tolle Strategie ist, Frauen in einen eigenen Raum zu verbannen). Mit dieser Praesenz von Frauen in der Kunst haben sich in die „Guerrilla Girls“ auseinandergesetzt. 1989 stellte die New Yorker Gruppe radikaler Feministinnen die beruehmt gewordene Frage: „Do women have to be naked to get into the Metropolitan Museum?“ Poster der Guerrilla Girls Aktionen gibt es auch im MoMa zu sehen:

Ein weiterer Stadtteil, den man sich in New York nicht entgehen lassen sollte, ist Williamsburg in Brooklyn. Wer mehr oder weniger aufmerksam popkulturelle Medien verfolgt, wird vermutlich schon von „Hipsterville“ gelesen haben. Das urspruenglich von orthodoxen Jued_innen gepraegte Gebiet hat jede Menge Bars, Clubs, Cafes, provisorisch aufgebaute Buchstaende und Second-Hand-Laeden zu bieten. Und obwohl die Kunst-Szene und die Jugendkultur dort eigentlich schon lange nicht mehr zuhause ist (ich mag das Wort kaum mehr in den Mund nehmen: Gentrifizierung, ausgehend von den 90er Jahren), wirkt Williamsburg (rund um die Bedford Avenue) irgendwie authentisch, sympathisch herunterkommen, charmant. Nun gut, das „heruntergekommen“ sollte angesichts der vielen Immobilienbueros, die Lofts fuer mehrere Tausend Dollar pro Monat feilbieten, mit Vorsicht genossen werden. Die Menschen, die sich das nicht mehr leisten koennen, sind laengst in andere Teile von Brooklyn weitergezogen. Schade drum.

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