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Reminder

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Die Zeltstadt der Frauen habe ich hier bereits angekündigt – aber mensch kann es nicht oft genug sagen: Kommt hin! Die Veranstaltung startet am 12. Mai (Samstag) um 10 Uhr mit dem Aufbau der Zelte, gegen 12 Uhr wird es mit dem Programm losgehen. Die Ringstraße (Oper bis Universität) wird für Autos und Straßenbahnen von 10 bis 22 Uhr gesperrt sein. Über 30 Organisationen und zahlreiche Künstlerinnen beteiligen sich an der Zeltstadt, ein detailliertes Programm mit allen Aktionen, Diskussionsveranstaltungen und Auftritten wird am 10. Mai auf der Website der Plattform 20000frauen zu finden sein.

Also: Kommt vorbei, diskutiert, protestiert, tanzt! Ich werde im Zelt des Vereins Genderraum + Strickistinnen sein, unser Programm:
12 – 18 Uhr: Guerilla Knitting, Infos zur FrauenSommerUni, Dichten gegen den sexistischen/rassistischen Mainstream: Wir suchen die nächste Martina Wolf,  16 – 17 Uhr: Argumentationstraining gegen antifeministische Parolen

Der Call für die FrauenSommerUni (19. – 22. September 2012, Wien) läuft noch bis zum 3. Juni! Schickt uns eure Ideen für Vorträge, Workshops oder Aktionen! (FSU auf Facebook)

In Graz findet von 18. – 20. Mai ein Ladyfest statt! Das Programm findet ihr hier, außerdem gibt es eine Facebook-Seite.

Von 10. bis 12. Mai findet in Wien die Konferenz „Screen Strike. Gender, Medien, Kritik“ an der Akademie der bildenden Künste statt, ich bin ebenfalls dabei! Das sehr umfangreiche und spannende Programm findet ihr hier.

Verlinkt

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„Who’s your man?“ wird in der April-Ausgabe der an.schläge gefragt. Ich habe diesmal ein Interview mit einem Sozialpsychologen und einen Artikel zur Männlichkeitsforschung beigesteuert. Online findet ihr unter anderem einen Beitrag zur weitgehend unbekannten Krankheit Endometriose.

Ashley Judd wurde in der Boulevardpresse für ihr Aussehen kritisiert – ein Schönheitschirurg kam zu Wort und stellte Spekulationen über ihr „puffy face“ an. Die amerikanische Schauspielerin (und Gender-Studies-Absolventin) lässt sich das nicht gefallen – in einem Artikel auf „The Daily Beast“ schreibt sie über die Sexualisierung von Frauen, Medien und Schönheitsnormen.

Einen sehr guten Text über die Definitionen von Sexismus findet ihr auf diestandard.at.

„Einen schönen Einblick in die Konstruktion von Geschlecht liefern die Vorschläge für Fotografien der ‚Digital Photograph School‘. Die 42 Beispielposen könnten auch als Illustration für ‚Frauen sind Sexobjekte und Männer sind Personen‘ dienen“, ist auf der Mädchenmannschaft zu lesen.

Am Donnerstag (19.4.) findet vor dem Flüchtlingshaus in der Nußdorferstraße 23 im 9. Bezirk eine Kundgebung gegen Abschiebungen statt. Den Aufruf von „Asyl in Not“ könnt ihr hier lesen.

SOS Mitmensch hat die Petition „Stopp dem falschen Gerede vom ‚Migrationshintergrund‘!“ gestartet. Alles Infos gibt es hier.

Einen tollen Artikel über Frauen im Schachsport findet ihr auf dastandard.at.

Anders Breivik wird derzeit eine mediale Bühne geboten – in „Warum wir über Breivik berichten“ verteidigen sich die Journalist_innen der „Zeit“. Sibylle Hamann hat vergangenen Sommer einen ausgezeichneten Text über den Frauenhass des Attentäters geschrieben, der in der Berichterstattung oft untergeht.

Wer die Sektion 8 näher kennenlernen möchte, kann das am Donnerstag bei einem Infoabend tun.

Die Plattform 20000frauen veranstaltet am Freitag im Wiener MQ eine Straßenaktion gegen Korruption.

Geschlechter_debatten_kultur

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Eigentlich wollte ich gar keinen Text zum aktuellen Profil-Aufreger schreiben. Denn dass Gernot Bauer und Robert Treichler eine ernsthafte Diskussion über Lohnungleichheiten zwischen Männern und Frauen führen wollen, das kaufe ich ihnen nicht ab. Wäre das ihre Absicht gewesen, so hätten sie wohl nicht Studien, die seit Jahren auf dem Tisch liegen, als sensationelle Enthüllung verkauft, nicht so einseitig recherchiert/zitiert und – was hier wohl am meisten von Bedeutung ist – ihren Text nicht als polemischen Rundumschlag gegen Frauenpolitik und Feminismus angelegt.

Ja, welche Zahlen in welchen Slogans verwendet werden, darüber kann mensch diskutieren. Die Bewusstseinsarbeit zum  „Gender Pay Gap“ zählt klar zu den Erfolgen frauenpolitischer Lobbyarbeit: Dass Frauen und Männer gleich viel für gleichwertige Arbeit verdienen sollen und es ungerecht ist, wenn Frauen dafür weniger Geld bekommen, darüber herrscht ein (zumindest öffentlich zelebrierter) Konsens quer durch alle Lager. Dass Interessensvertretungen eher Zahlen/Studien/Umfragen verwenden, die ihrem Zweck dienen, sollte auch hinlänglich bekannt sein. Und trotz der erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit hat sich realpolitisch wenig getan: Eine zaghafte (wenn auch vermutlich hart erkämpfte) Regelung zu einer Offenlegung von Gehältern soll ein erster Schritt in Richtung mehr Einkommensgerechtigkeit in Österreich sein.

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Mit vollen Hosen ist leicht stinken oder wider die Realitätsverweigerung

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Erstes schreibt Karin Strobl, die Vorsitzende für das Frauennetzwerk Medien als Reaktion auf den Leitartikel der aktuellen Profilausgabe, zweites schreiben Gernot Bauer und Robert Teichler selber im Profil – denn, zu dem Ergebnis kommen sie in ihrem Artikel: Es gibt gar keine Lohn-/Gehaltsdiskriminierung mehr. Diskriminierung = Mythos.
Das Profil räumt mit Mythen auf und macht sich (wieder einmal) lächerlich. Ärgerlich ist es trotzdem. Anlass des Artikels ist der Equal Pay Day. Laut Profil sei der Lohnunterschied nämlich viel geringer als angenommen und eigentlich nicht der Rede wert = fällt unter die statistische Signifikanz. Alle wissen es bereits, nur würde, so die Autoren, an der Opferrolle festgehalten werden, weil diese es Frauenpolitikerinnen aller Couleurs erleichtere, politische Interessen durchzusetzen.

Die Strategie der Beweisführung und der Argumentation, deren sich die Autoren bedienen, ist frappant weil völlig offensichtlich: Anführung von (männlichen) Autoritäten (Universitäten, Wirtschaftsforschungsinstitute), vorgebliche Objektivität durch Anführung von Statistiken (Statistik Austria), Entwertung durch Herabwürdigung (Lohnlückenpolizei), Umkehr der Täter-Opferrolle (in einer generell schlechter bezahlten Branche kommen auf ein Drittel diskriminierter Frauen zwei Drittel diskriminierte Männer) und Eigenschuldzuweisung (fehlende Karrieremotivation und Engagement bei Frauen, unterschiedliche Produktivität von Frauen und Männern).
Wahrheitsproduktion ist eine einfache Sache.

Und nur am Rande: Der Equal Pay Day wird nicht gefeiert, es ist kein Feiertag. Und er wird schon gar nicht zweimal gefeiert – April oder Oktober – es sind zwei unterschiedliche Berechnungsarten. Zu schreiben, dass er zweimal gefeiert werde um sich doppelt benachteiligt fühlen zu können, ist völlig daneben. Und es ist auch kein Gedenktag. Gedenktage finden anlässlich vergangener Ereignisse statt – und der Equal Pay Day ist nach wie vor Gegenwart für einen Großteil der Frauen in Österreich.

Weiterlesen:
Kommentar zum Profil-Artikel auf diestandard
Zahlen, Daten und Fakten zur Lohnschere

FrauenSommerUni

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Im September 2012 werden vier großartige Kolleginnen (deren feministischen Inhalten ihr z.B. hier und hier folgen könnt) und ich die FrauenSommerUniversität in Wien veranstalten, wo sie zuletzt 2007 stattgefunden hat. Die Veranstaltung steht diesmal unter dem Titel „Feminismen leben“. Der Call for Papers richtet sich an alle interessierten FrauenLesbenInterTrans, die gerne einen Vortrag halten oder einen Workshop oder Ähnliches gestalten möchten. Wir freuen uns auf eure Einsendungen! Hier der Text:

FrauenSommerUniversität 2012, 19. bis 22. September 2012 in Wien

Feminismen leben

Den Feminismus gibt es nicht. So vielfältig wie die Lebensrealitäten von Frauen sind auch feministische Strömungen. Feminismen sind nicht nur theoretische Konzepte – sie sind Ausgangspunkte für politische Bewegungen und werden von Feminist*innen im Alltag gelebt.

Im Rahmen der FrauenSommerUniversität 2012 in Wien möchten wir uns mit dieser feministischen Praxis auseinandersetzen und rufen euch dazu auf, uns eure Ideen zum Thema „Feminismen leben“ zu schicken.

Frauenuniversitäten haben in Österreich eine lange Tradition, wurden 2007 wiederbelebt und finden seither jährlich in einem anderen Bundesland statt. Die Frauenuniversität schafft Räume, um sich auszutauschen, zu diskutieren, sich zu vernetzen und frauenpolitisch aktiv zu werden. Jede Frau*Lesbe ist dazu eingeladen, einen Vortrag zu halten, einen Workshop oder eine künstlerische / politische Aktion zu gestalten, eine Diskussion zu leiten – oder sich in ganz anderer Form einzubringen.

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Querbeet

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Welche Auswirkungen hatte der Arabische Frühling auf Geschlechterdiskurse im Nahen Osten und Nordafrika? Dieser Frage ist die Redaktion von derstandard.at in einer internationalen Presseschau nachgegangen.

Auch in Wien wurde nun eine „Werbewatchgroup“ gegen sexistische Werbung nach dem Grazer Vorbild eingerichtet. Eure Beschwerden könnt ihr jederzeit online einreichen. (Artikel dazu auf diestandard.at)

Im Oktober 2011 hat die Plattform 20000frauen gemeinsam mit dem BKA Frauen die Enquete „Arbeit.Neu.Denken“ veranstaltet. Interessierte finden nun die Dokumentation mit allen Vorträgen und Unterlagen auf der Website des Ministeriums.

„Wie wollen wir im Netz füreinander Sorge tragen?“, fragt Lantzschi auf Medienelite.de. Weiterdenken ausdrücklich erwünscht.

In Österreich bringen aktuell ein Untersuchungsausschuss (und zahlreiche Journalist_innen) ans Licht, wie intransparente Parteienförderung, zwielichtiges Sponsoring und die Verhaberung zwischen Politikern (die weibliche Form ist hier im Grunde zu vernachlässigen) und Wirtschaftsbossen in diesem Land funktionieren. Diese Beiträge solltet ihr lesen / euch ansehen:
ZIB2 Interview mit Lobbyist Peter Hochegger
ÖVP mitten im Sumpf“ – Artikel im News zur Telekom-Affäre
Protokoll einer Dienstbesprechung“ – Florian Klenk über die Ermittlungen im Fall Grasser
Der Stand der Dinge“ – Die Akte Grasser zum Download auf Profil.at
U-Ausschuss live“ – Laufend aktuelle Berichte zum Untersuchungsausschuss auf standard.at
Die Aktivitäten von Gabriela Moser, Vorsitzende des U-Ausschusses, könnt ihr auf Facebook verfolgen.

Die SPÖ Frauen haben Johanna Dohnal eine neue Website gewidmet.

Zeit:Druck

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Die Plattform 20000frauen lädt zur Tagung im Wiener KosmosTheater von 23. bis 25. Februar 2012: „Wir sind alle damit konfrontiert – die Zeit wird immer weniger, der Druck wird immer größer… An zwei Abenden und einem ganzen Tag widmen wir uns daher inhaltlich dem Zeit:Druck in all seinen Bedeutungen. Zeit als Ressource, die immer knapper wird? Druck der immer existenzieller wirkt? Wie können wir den Zugriff auf unsere Zeit abwenden, uns gegen Zeit:Raub zur Wehr setzen, Eigen:Zeit (zurück)gewinnen? Uns Zeit für Gegen:Druck verschaffen?“

Das Programm:

Do, 23. Februar 2012
19:00 – 22:00 Vortrag + Diskussion
„Das neoliberale Zeitregime“, Gabriele Michalitsch, Politikwissenschafterin/Ökonomin

Fr, 24. Februar 2012
19:00 – 22:00 Podium + Diskussion / „Fishbowl“
Vertreterinnen aus Wissenschaft und Politik nehmen zu aktuellen Fragen aus der Arbeitswelt – Anna Daimler, Migrationspolitik – Luzenir Caixeta, Pflege – Bärbel Danneberg, Bildung – Michaela Ralser, Kunst – Barbara Klein und Recht – Brigitte Hornyik Stellung, benennen und reflektieren die prekären Zeit:Druck-Verhältnisse und diskutieren mit dem Publikum. Ausgehend von den Überlegungen der Vorabende widmen wir uns am Samstag der Planung des Frauenaktionstages. Angedachtes und Neugedachtes wird zusammengeführt.

Sa, 25. Februar 2012
11:00 – 13:00 gemeinsamer Brunch / Vernetzung / Austausch
13:00 – 17:00 Open Space – spielerische Ideenfindung, Inhalte und Formate für den Frauenaktionstag im Mai, begleitet von den Künstlerinnen Eva Dité, Jella Jost, Margot Hruby, Miki Malör, Maren Rahmann, die Rosidanten, Frauke Steiner u.a.
17:30 – 19:00 Präsentation der Ergebnisse
ab 19:00 Frauenfest mit DJane Ulli Fuchs

Ort: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien. Die Teilnahme ist kostenlos!

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