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Macho Macho!

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Die Macho-Kultur liegt hierzulande im Sterben. Zeit für ein letztes Aufbäumen.

Es war einer der Gründe, warum ich mich schon mit acht Jahren als Feministin fühlte – auch wenn ich das Wort Feminismus noch nicht einmal kannte. Grillfeste im heimischen Garten, bei denen der Schmäh unter den Männern nur so dahin rannte, Witzchen über die Kochkünste der Gattinnen, über „pralle Blondinen“ und andere Begriffe, die ich euch jetzt mal erspare, während die (Ehe-)Partnerinnen stillweigend danebensaßen und alles irgendwie lustig fanden – oder vielmehr finden mussten. Was in den späten 80er-Jahren das Normalste der Welt zu sein schien, hat heute glücklicherweise an Legitimation verloren. Sexismus und Frauenfeindlichkeit werden heute nicht mehr klaglos geduldet. Und das ist gut so. „Das wird man aber doch noch sagen dürfen“ ist in 9 von 10 Fällen dann doch nur eine Ausrede dafür, seine privilegierte Position nicht aufgeben zu wollen, in der man es sich so lange gemütlich gemacht hat. Dieses neue gesellschaftliche Klima lockt aber natürlich auch die Rebellen hervor: Die mutigen Typen, die auch als Mitglied der zumindest linksliberalen Kultur-Schickeria mal öffentlich von „geilen Titten“ sprechen wollen, ohne dass ihnen sofort auf die Finger geklopft wird. Ein Porträt als „Enfant Terrible“ ist ihnen damit immer noch sicher (außer man ist schon zu heftig am rechten Rand angestreift oder hat ganz prinzipiell etwas gegen „die da oben“). Wer die öffentliche Auseinandersetzung scheut, kann aber auch zuhause einfach mal eine Rolling-Stones-Platte auflegen, den neuesten Houellebecq zur Hand nehmen und beim Gespräch mit der Nachbarin ganz bewusst nicht gendern. Und wer sich jetzt von einer Political-Correctness-Jagdgesellschaft verfolgt fühlt, sollte daran denken, dass im Jahr 2017 die Zuschreibung, Sex zu haben, immer noch dazu verwendet wird, Frauen abzuwerten.

PS. Das muss ich dann doch zugeben: So ein bisschen provokant und aus dem Bauch heraus zu schreiben hat schon seinen Reiz.

Gesehen: Filme, Comedy & Co

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Nachdem mir wie immer die Zeit für einen ausführlicheren Blogbeitrag fehlt, teile ich meine persönlichen Highlights aus Film und Fernsehen der vergangenen Monate mit euch. Empfehlung!

Dass Melissa McCarthy eine der großartigsten Comedians der Gegenwart ist, hat sie mit ihrer Sean Spicer Parodie wohl endgültig bewiesen. Hier die Auftritte, die ihr vermutlich eh schon alle gesehen habt.


Außerdem: Spice-Parodie Nr. 1 + Nr. 3.

 

Ich habe eine große Schwäche für Endzeit-Science-Fiction. Wenn die Protagonistinnen dann auch noch zwei Schwestern sind und eine von Ellen Page gespielt wird, ist der Mix perfekt. Empfehlung für „Into the Forest„:

 

Brit Marling ist eine meiner absoluten Lieblingsschauspieler*innen. In „Sound of My Voice“ verkörpert sie eine kalifornische Sektenführerin, die behauptet, aus dem Jahr 2054 zu kommen.

 

Bei „The Fall“ bin ich ambivalent: Einerseits kann ich keine Filme und Serien mehr sehen, in denen es um „Frauenmörder“ geht oder um Vergewaltigungsopfer, die Rache nehmen, aber da ist die großartige Gillian Anderson, in die man sich in dieser britischen Serie als Detective Superintendent Stella Gibson nur verlieben kann. Wer den den Serien-Titel in eine Suchmaschine eingibt, findet auf Anhieb berechtigte Kritik an „The Fall“ – aber habe ich Gillian Anderson schon erwähnt?

 

Berlin 2015: 140 Minuten, eine Kameraeinstellung: „Victoria“ muss mensch gesehen haben.

Selber schuld, kein Mitleid!

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Der berüchtigte Pensionsbrief ist vor wenigen Wochen auch bei mir ins Haus geflattert. Und ja, es war deprimierend. Immerhin habe ich studiert (2 Studienfächer) und während der ersten Arbeitsjahre hatte ich kaum reguläre Dienstverhältnisse. Das rächt sich, wissen auch Elisabeth Stögerer-Schwarz, Leiterin des Fachbereichs Frauen und Gleichstellung im Land Tirol, und Christine Baur, Landesrätin für Frauen und Gleichstellung (Grüne). Der Fachbereich hat nämlich eine Ausgabe seiner Zeitschrift („Gleichstellung kompakt“) dem Thema Frauen und Pension gewidmet – und die ist ebenfalls bei mir ins Haus geflattert (eigentlich in die an.schläge-Redaktion).

Die harten Fakten: Die Pensionshöhe richtete sich in Österreich einst nach den 15 besten Erwerbsjahren, dieser sogenannte Durchrechnungszeitraum wurde nun auf das gesamte Erwerbsleben ausgedehnt. Für Frauen ist das bitter: Die ohnehin niedrigen Frauen-Pensionen werden noch einmal ordentlich gedrückt.

Pensionistinnen sind schon heute häufig unter den armutsgefährdeten Menschen in Österreich zu finden – was ist hier politisch also zu tun? Die Pensions-Broschüre aus Tirol liefert die entsprechenden Tipps, nur richten sich diese an uns Arbeitnehmerinnen. Gerne möchte ich sie mit euch teilen.

„Auszeiten für Kinder oder die Pflege von Angehörigen, Teilzeitarbeit oder schlecht bezahlte Jobs, fehlende Versicherungsjahre und prekäre (geringfügige) Arbeitsverhältnisse – es gibt viele Gründe für Altersarmut. Und sie betreffen besonders oft Frauen. Umso wichtiger ist es für Frauen, sich rechtzeitig zu informieren, um für die Pension optimal vorsorgen und auch im Alter gut leben zu können.“

Puh, und ich habe mir schon Sorgen gemacht – ich muss mich also nur ordentlich informieren.

„Was sind die wichtigsten Aspekte im Erwerbsleben, damit es dann in der Pension auch für Frauen rosig aussieht?“ Ulrike Ernstbrunner, Vorsitzende der ÖGB-Frauen Tirol: „Gut bezahlte Arbeit, ob in Voll- oder Teilzeit, keine Versicherungslücken im Erwerbsverlauf.“

Da haben wir das Informationsdefizit: Ich Dummkopf arbeite schlecht bezahlt!

„Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass unsere Pension gesichert ist. Das ist natürlich für viele ein schwieriger Lernsprozess. Man empfindet das berechtigterweise als unfair. Als persönlichen Trost kann ich allen nur mitgeben: Die Generation nach uns wird es noch viel schlimmer treffen“, sagt Zukunftsforscher Harry Gatterer.

Haha, ihr Zwölfjährigen, in eurer Haut möchte ich nicht stecken!

Der Zukunftsforscher weiß noch mehr: „Die Gesellschaft muss sich neu organisieren. Zusammenhalt und gemeinsames Schaffen von Werten wie früher in der traditionellen Familie wird wieder wichtiger werden.“

Sagt euren (Groß)müttern schon mal: Das mit der Kreuzfahrt in der Rente können sie vergessen. Ihr zieht bei ihnen mit den Kindern ein.

„Was vom Eheglück blieb, waren Schulden, die ihr Mann ihr hinterlassen hatte. Seit 2005 arbeitet Martina wieder im Drogeriefachhandel und hat sich zur Trainerin weitergebildet. Dass sie von ihrer Pension nicht wird leben können, ist ihr mittlerweile klar. Sie hofft darauf, ihr Haus – wenn es denn in etwa acht Jahren schuldenfrei ist – gut verkaufen zu können, um so ihr Auskommen im Alter zu sichern.“

Merke: Immobilienbesitzer_innen sind im Vorteil. Eine Ehe ist heutzutage auch keine gute Vorsorgeoption mehr. Und soziale Absicherung gibt es in Österreich offensichtlich nicht.

„Melanie ist Erziehungswissenschaftlerin und systemische Familientherapeutin. Ihrer Ausbildung hat sie viel Zeit gewidmet und demnach auch auf viele Einkommensjahre verzichtet. Heute hat sie zwei Teilzeitjobs und glaubt nicht mehr daran, dass sie im Alter einmal eine ausreichende staatliche Pension kommt. 70 Euro zahlt Melanie jedes Monat in eine private Pensionsvorsorge ein.“

Erst Lebenszeit mit Ausbildung verschwenden und dann Teilzeitjobs? Mädchen, Mädchen. (Diese Information widmete Ihnen Raiffeisen Versicherung?)

„ÖsterreicherInnen legen im Schnitt pro Monat 60 Euro auf die hohe Kante. Und der Blick ins Pensionskonto dürfte den Vorsorgegedanken noch gefördert haben. Die heimischen Versicherungen meldeten 2014 eine Steigerungsrate von sagenhaften 40 Prozent beim Abschluss von Lebensversicherungen.“

Diese Information widmete Ihnen die Allia… Moment, haben Versicherungsunternehmen nicht eh schon unser Steuergeld bekommen? Wo kann ich meine Gutschrift einsehen?

„Mit dem Bild der traditionellen Klassenkämpferin hat Verena Steinlechner-Graziadei wenig gemein: Da ist nichts Verbohrtes, Verhärmtes, Hartes. Wo immer die quirlige Mittfünfzigerin auftaucht, geht es rund.“

Ich muss sagen, diese Broschüre macht Lust auf Klassenkampf.

PS. Ich habe nichts gegen Informationen, auch nicht über die harte Realität. Aber eine solche Zeitschrift, die zu gut bezahlten Jobs rät (die es nicht unbedingt für alle Menschen gibt), zu Vollzeitstellen (die immer weniger werden), zu privater Vorsorge (die sich nicht alle leisten können und das Spekulationsvermögen mehrt), die die „traditionelle Familie“ bewirbt und zugleich die Wichtigkeit der Vollzeiterwerbstätigkeit von Frauen betont und so gar keine politischen Ideen, Konzepte, Visionen enthält, wie eine Grundsicherung von Menschen erreicht werden kann, macht mich wütend.

In eigener Sache

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Gleich zu Beginn: Wie ihr vielleicht bemerkt habt, war die Kommentar-Funktion bei den letzten paar Blogeinträgen deaktiviert. Unabsichtlich. Problem bereits behoben!

Und: Die Denkwerkstatt gibt es nun seit mittlerweile acht Monaten, wir steuern langsam, aber sicher auf den 100. Eintrag zu und ein Relaunch ist mehr als überfällig! Das Ziel: Das Ganze soll noch im Sommer passieren. Mit neuem Look und neuer Adresse.

Zu guter letzt: Was mich immer wieder amüsiert, sind Suchanfragen, die User_innen auf die Denkwerkstatt führen. Leider muss ich zugleich aber schon viele Menschen enttäuscht haben, da sie auf meinem Blog wohl nicht die passenden Antworten auf ihre brennenden Fragen gefunden haben.

Klaus Rieser hat etwa im Denkwerkstatt-Interview spannende Sachen zu Filmwissenschaft und Männlichkeit erzählt, ob Johnny Depp zugenommen hat und ob er Schildkröten mag – dazu liefert der Beitrag leider keine Einsichten. Natürlich wird auch nach der sexuellen Orientierung des Schauspielers gesucht, überhaupt interessieren sich sehr viele Menschen dafür, ob Fußballer, Moderatoren, Schauspieler und Politiker homosexuell sind. Am häufigsten wurde hier nach Karl-Heinz Grassers sexueller Orientierung gesucht, dessen Männlichkeit und die Angriffe darauf ich in „Der schöne Karl-Heinz“ zu analysieren versucht habe.

Ganz und gar nicht jugendfreie Suchanfragen bescherte mir der Artikel über Bushido und Co. Da werden Dinge in Suchmaschinen getippt, die ich nicht einmal aussprechen könnte. Zitierte Passagen im Text haben auch dafür gesorgt, dass einige Angestellte in Unternehmen meinen Blog nicht mehr lesen können. Porno-Filter. Dennoch wird der Kommentar vorerst nicht gelöscht. Ob Frauen die besseren Menschen sind, das wollten schon viele User_innen wissen. Ich selbst habe diese (nicht ganz ernst gemeinte) Frage angsichts der Debatte um die österreichische Bundeshymne gestellt.

Der Winzer Leo Hillinger hat in der ORF-Doku-Soap „Das Match“ quasi seine Männlichkeit eingebüßt und bekam von Herbert Prohaska den Spitznamen „Leonie“ verpasst. Diesen Namen wird er wohl nicht mehr so schnell loswerden, allein über 200 Mal führte „Leonie Hillinger“ auf meine Analyse der TV-Sendung.

„Was bedeutet es, wenn mich mein Freund Prinzessin nennt?“ hat auch jemand in eine Suchmaschine getippt. Ebenso: „Was unterscheidet Männer vom Tier?“. Nun gut, auf eine Frage hätte ich wirklich gerne eine Antwort gegeben: „Welcher Glaube ist wahr?“ Ich werde das demnächst mit Religionswissenschafter_innen diskutieren. Bis dahin: Bitte um Geduld!

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