Vor einigen Jahren war das Single-Dasein afroamerikanischer Frauen ein beliebtes Thema in US-Talkshows: 70 Prozent sind angeblich alleinstehend, 42 Prozent von ihnen waren noch nie verheiratet. Beim TV-Sender ABC haben sich JournalistInnen dem „Problem“ angenommen und gehen der Frage nach, warum schöne, intelligente Frauen mit Mercedes doch alleine bleiben. Der Beitrag enthält so unglaublich furchtbare Stereotype und Vorstellungen von Partnerschaft, Liebe, Erfolg und race, dass einem richtig schlecht werden kann. Aber seht selbst:
In den Medien
Auch diestandard.at hat sich bereits dem Jubliäum 100 Jahre Frauentag angenommen und zwei spannende Interviews veröffentlicht. Redakteurin Beate Hausbichler hat mit Petra Unger von der Plattform „20.000 Frauen“ über die Vorbereitungen zur Demonstration am 19. März gesprochen, Heidi Niederkofler (Historikerin) hat sie zu den historischen Hintergründen des Internationalen Frauentags befragt.
Am gestrigen Kulturmontag im ORF wurden zwei feminstische Themen aufgegriffen: Fembots / Cyborgs in der Popmusik, sowie die Auszeichnung der Performance-Künstlerin Katrina Daschner. Nachzusehen (bis kommenden Montag) in der TVthek.
Eine neue Online-Plattform informiert zur Eingetragenen Partnerschaft in Österreich: „Wie wird eine EP geschlossen? Wer ist in der Behörde dafür zuständig und wo kann man feierlich heiraten? Welche Rechtsfolgen sind mit einer EP verbunden?“ – Antworten auf diese Fragen findet ihr hier. (via Marco Schreuder)
„Werde Macho!“ fordert die Schweizer „Männerzeitung“ ihre Leser auf. Denn: „Männer schuften für Sex, sie krampfen für die Liebe, leiden, damit es andere besser haben“, ist da zu lesen. Welche Idee hinter dieser Publikation steckt, könnt ihr im Tagesanzeiger-Interview mit Chefredakteur Ivo Knill nachlesen. (via Väterblog)
Jetzt in den deutschsprachigen Kinos: „We Want Sex“:
Webschau
Heiteres aus der Welt der Wissenschaft: Wenn Männer Frauentränen riechen, nimmt ihre sexuelle Erregung ab. Sagen Forscher_innen vom israelischen Weizmann Institut. Link ORF Science.
In Österreich wird aktuell ein Gesetzesentwurf diskutiert, der Ärzt_innen vor Schadenersatzansprüchen bewahren soll, wenn sie eine Behinderung eines noch ungeborenen Kindes übersehen haben. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Gesundheitsminister Alois Stöger sehen die Transparenz im Gesundheitswesen gefährdet und kritisieren den Vorschlag der Justizministerin. Die ORF-Diskussionssendung „Im Zentrum“ zum Thema gibt es derzeit noch online in der TV-Thek zu sehen.
Bei Spiegel Online wurde eine Art „Blog-Kolumne“ installiert: Vier Männer (darunter Sascha Lobo) schreiben von nun an über Politik, Kultur und Netzthemen, zwei Frauen über Gesellschaftsthemen. Annina von „Girls Can Blog“ hat sich auf ihrer Website über dieses Signal beschwert und Sascha Lobo einen offenen Brief geschrieben. Und der hat (wie immer) sehr ausführlich geantwortet. Link
Die Mädchenmannschaft sucht wieder das „Bloggermädchen“ des Jahres. Zur Wahl stehen zehn spannende Blogs. Schaut vorbei und stimmt für eure Lieblingsbloggerin! Link
Society: Alfons Haider wird bei der neuen Staffel der „Dancing Stars“ nicht als Moderator, sondern als Kandidat teilnehmen. Tanzen wird er mit einem Mann. „Es ist eine Sensation. Der ORF ist der erste Sender der ein gleichgeschlechtliches Paar tanzen lässt“, sagte Haider in einem Interview mit dem Radiosender Ö3.
Ein Blick in die USA: Nach dem Attentat in Arizona macht sich Rachel Maddow auf MSNBC Gedanken über amerikanische Waffengesetze.
Rugby. Männlicher und heterosexueller als Fußball.
Männliches Cola
Ein kleiner Auszug aus meinem Semester: Marketing. Mit Geschlecht. „Diet Coke“ bzw. „Coca-Cola Light“ ist in den 80er Jahren auf den Markt gekommen und hat mit dem „Cola Light Mann“ geworben. Der war eher ein passives Objekt der Begierde, mit der Null-Kalorien-Schiene sollten (natürlich) Frauen angesprochen werden. „Durchschnittliche“ Frauen, die einen halb-entkleideten Mann begehren – das hat ganz gut in die 90er Jahre gepasst. Nachdem dann aber doch ziemlich viele Männer Null-Kalorien-Getränke trinken wollten, brauchte es eine neue Strategie. Coke Zero, schwarz, männlich. Mit Wayne Rooney statt verschwitzten Bauarbeitern und Liftboys. Und Männern, die sich ganz im Sinne des „new lad“ aus der Herrschaft der Frauen befreien. Seht selbst.
Alles über die Männer, Teil 1
„Es stimmt, daß Zeiten und Sitten sich wandeln; doch die Natur des Menschen ist nicht so wandelbar.“ Nachdem ich Joseph Pecks beeindruckendes Wissen über „die Frauen“ präsentiert habe, soll euch auch die Essenz aus dem Klassiker „Alles über die Männer“ nicht vorenthalten bleiben. Man tausche Passiv gegen Aktiv, und los geht es:
Im Gegensatz zu den Qualen der Geburt in „Alles über die Frauen“ beginnt „Alles über die Männer“ mit der Freude über das wunderbare Geschöpf Junge.
„Jeder Junge braucht einen Vater, von dem er mit Stolz sagen kann: ‚Das ist mein Alter.‘ Er braucht einen Vater, dessen Augen unmerkbar aufleuchten, wenn er nach einem harten Tag von Amt, Büro oder Fabrik heimkehrt und ein winziges Bündel voll Energie ihm entgegenstürzt mit dem Ruf: ‚Hallo Papps!‘.
Der frühe Moment der Erkenntnis: „Irgendwann, im Alter zwischen zwei und drei Jahren, beginnt das Kind nämlich zu begreifen, daß es männlichen Geschlechts ist, und fängt an, Männer als höhere Wesen zu betrachten.“
„Frauen verachten Kinder, die nicht von ihnen abhängig sind; Männer lieben Jungen, weil die freundlichen Erinnerungen an die eigene Jugend unversehens heraufbeschworen werden, sobald ein kleiner Kerl in der Nähe ist.“
„Wenn heute meine Jungen ihre Familie zu unserer kleinen Farm im Waldland herausbringen, pflegen wir Männer, ausgerüstet mit Beil und Säge, die Weiber und Kinder zu verlassen.
Was passiert, wenn der Junge beginnt, mit Mädchen auszugehen? „Nach Mitternacht lehne ich es ab, mir noch Sorgen zu machen – Die kann sich jetzt die Mutter des Mädchens machen.“
„Während Mädchen von Jahr zu Jahr bezaubernder und graziöser werden, wird ein Junge immer tölpelhafter – und er merkt immer mehr, daß er Tölpel ist.“
„… aber gib ihm eine ordentliche Tracht Prügel, wenn er dir nicht offen gehorcht. (…) Ein Junge, der ohne warme Bindung an den Vater aufwachsen muß, ist um sein Geburtsrecht betrogen worden.“
„Natürlich wird ein Junge später im Kreis der Freunde damit prahlen und angeben, wieviele Mädchen er verführt hat – genauso wie Mädchen sich der Liebhaber rühmen, von denen sie sich nicht verführen ließen.“
„Nur wenige Frauen wünschen sich einen Sklaventreiber wie jenen Simon Legree aus Onkel Toms Hütte, aber im Zweifelsfall würden sie ihn irgendeinem milchgesichtigen Waschlappen vorziehen.“
„Er versucht jetzt, jedes Mädchen zu bedrängen, dem er begegnet, immer in der halben Hoffnung, bei seinen amourösen Unternehmungen zurückgewiesen zu werden. Doch nur zu oft wird er nicht zurückgewiesen, und das führt zu erneuter Unzufriedenheit – mit sich und mit den Mädchen, die das Spiel so bereitwillig mitmachten. Seine Ideale sind erschüttert worden, sein Idol liegt im Staub. Doch die Gestalt der Mutter und die Gestalt jener Mädchen, die ihn zurückweisen, leuchten um so heller in dem Schrein seines Herzens.“
Männliche Mythen und eine Gegendarstellung
Auf Hinweis von Fiber-Autorin Katrin hin hier eine weitere – sehr aufschlussreiche – Superbowl Werbung, diesmal von „Dodge“. Und dazu die commercial spoof.