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In den Medien

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Zur Obsorge-Debatte: In Deutschland wird ein neues Gesetz vorbereitet, unverheiratete Väter werden nun gleichgestellt, indem die automatische Bevorzugung unverheirateter Mütter fällt. Väter können nun ohne Zustimmung der Mutter eine gemeinsame Obsorge beantragen. Kommentare zur angeblichen „Willkür der Mutter“ und biologischen Definitionen von Vaterschaft gibt es auf der Mädchenmannschaft und bei Antje Schrupp.

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hat auch in Österreich für Schlagzeilen gesorgt. Während Justizministerin Bandion-Ortner hierzulande eine ähnliche Regelung erwirken möchte, spricht sich Frauenministerin Heinisch-Hosek nach wie vor gegen eine gemeinsame Obsorge aus.

Gute Nachrichten aus Kalifornien: Das Verbot der Ehe für homosexuelle Menschen ist aufgehoben worden, Bundesrichter Walker erklärte es für diskriminierend und damit verfassungswidrig. Eine wie immer brilliante Auseinandersetzung mit den entsetzten Reaktionen der Konservativen gibt es bei Stephen Colbert.

Die Netzneutralität ist in Gefahr: Nachdem Details über Kooperationen zwischen Google und Verizon bekannt wurden, wird nun eine von bestimmten Anbietern finanzierte bevorzugte Datenübertragung befürchtet. „Im Kern geht es aber darum, dass Google seine Daten schneller zu den Kunden bringen will und bereit ist, dafür zu bezahlen. Das allerdings bedroht die Netzneutralität, die neben der Dezentralisierung eines der beiden Basisprinzipien der Internets ist“, so Zeit Online. Eine Petition für die Netzneutralität kann bereits online unterzeichnet werden: Link , auf der Mädchenmannschaft gibt es einen Kommentar zu Netzpolitik im feministischen Kontext.

Die überflüssigste wissenschaftliche Studie der Woche ist auf ORF Science zu finden: „Männer in Rot ziehen Frauen stärker an.“
Der doofste Werbespot kommt diesmal von „Kornland“:

Werbung: „Best“ of 2009

W

Der 31. Dezember 2009 naht – Zeit für  Jahresrückblicke. Diesmal: Werbung. Werbungen aller Art sind eine schier unerschöpfliche Quelle für (nicht ganz so kreativ) inszenierte Geschlechterstereotype, Sexismen und normatives Zelebrieren von Heterosexualität. Auch im Jahr 2009 haben wieder einige Unternehmen gezeigt, wie das richtig gemacht wird:

Technik an potentielle Kundinnen zu verkaufen, das trauen sich nach wie vor einige Konzerne nicht zu. Warum sollte eine Frau schon einen LCD-Fernseher kaufen? Samsung hat die Lösung: „Edles Design für SIE, Technik für ihren Mann“, so bewirbt das Unternehmen eines ihrer Modelle. (Fernseher werden wohl offensichtlich auch nur von Paaren gekauft….)

(www.samsung.com)

Beim Thema „Frauen und Technik“ hat auch Dell 2009 einen beachtlichen Treffer gelandet. Ihre Notebooks, dezent in rosa und lila gehalten, wollte der Konzern mit solchen Mitteln an Frauen verkaufen (die Kampagne wurde mittlerweile geändert):

„Seven Unexpected Ways a Netbook Can Change Your Life
2. Get healthier: Track your exercise and food intake at free online sites like Fitday. Use your mini to track calories, carbs and protein with ease, watch online fitness videos, map your running routes and more.
3. Eat better: Find recipes online, store and organize them, and watch cooking videos.“ (www.dell.com)

Aber nicht nur Elektronik-Konzerne, auch die Kosmetikindustrie vergeschlechtlicht ihre Werbung immer wieder gerne auf interessante Art. So auch bei BIPA, der österreichischen REWE-Handelskette, die zuletzt während der Fußball-EM 2008 mit ihrem „EM-Anti-Missverständnis-Set“ auf sich aufmerksam machte. „Wie lange rasieren sich Frauen in einer Beziehung die Beine? Kommt auf die Geschenke an.“ Mit diesem Slogan sollte in diesem Jahr das Weihnachtsgeschäft angekurbelt werden.  BIPA weiß schließlich, was Frauen (Männer) wollen. (Foto: www.bipa.at)

Mit der heterosexuellen Paarbeziehung und ihren Mythen wollte auch Bruno Banani ins Weihnachtsgeschäft einsteigen. Auf www.maenner-baeckerei.de kann frau „die Realität vergessen“ (den wenig muskulösen Freund, der nie mehr Blumen mitbringt…) und sich den eigenen Traummann backen. Der kann dann „böser Junge“, „Macho“ oder „Romantiker“ sein. Interessant auch die „Eigenschaften“, die da zur Auswahl stehen. „Fährt ein teures Auto“ und „Im Restaurant zahlt immer er“ zum Beispiel. (www.maenner-baeckerei.de)

Das „Glanzstück“ des Jahres 2009 kommt jedoch aus einer ganz anderen Ecke. Bei der vergangenen österreichischen Hochschüler_innenschafts-Wahl kanditierte die „Junge Europäische Studenteninitiative“ und wollte unter anderem gegen das Binnen-I in Diplomarbeiten ankämpfen. „Erreichen wir durch weiblichen Charme nicht mehr, als durch frustriertes Emanzentum ?“ fragte „JES“ und warb dafür mit diesem Sujet (www.jes.or.at):

Wie heißt es so schön? Jeder weitere Kommentar überflüssig.

Link: „Rosa hat einen infantilen Charakter“ – Interview auf sueddeutsche.de

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