Naechster Stop: Boston, die Hauptstadt von Massachusetts. Etwas mehr als 600.000 Menschen leben in der „europaeischsten“ Metropole der Ostkueste. Wenn New York Berlin ist, dann waere Boston Hamburg. Sauber, in gewisser Hinsicht ueberschaubar, der Hafen, die vielen wohlhabenden Bewohner_innen. Und natuerlich: die Universitaeten. Unzaehlige Colleges und Schools haben sich in der Regi0n angesiedelt, die mit Abstand beruehmteste Universitaet ist wohl die Harvard University in Cambridge, das westlich an Boston anschliesst (sic). Harvard belegt nicht nur in Uni-Rankings regelmaessig (sic) einen der vordersten Plaetze, sie ist auch die aelteste Hochschule in den Vereinigten Staaten (1636 gegruendet).
Von den Studienbedingungen an der „Ivy League“ Kaderschmiede (rund 10 Prozent der Bewerber_innen werden aufgenommen) koennen oesterreichische und deutsche Studierende wohl nur traeumen, doch die Privatuniversitaet hat abgesehen vom elitaeren und ausschliessenden (sic) Charakter des amerikanischen Hochschulsystems auch andere Schattenseiten. Obwohl rund 48 Prozent der Studierenden Frauen sind, existierten bis 1977 Zugangsbeschraenkungen fuer Frauen, die am seperaten „Radcliffe College“ unterrichtet wurden. Erst 1999 erfolgte die endgueltige Zusammenlegung der beiden Bildungseinrichtungen. Sieht man/frau sich die Liste beruehmter Absolvent_innen an (Al Gore, Bill Gates, Henry Kissinger, Barack Obama, Natalie Portman…), so faellt auf: 90 Prozent Maenner. Zudem studieren nur rund 6 Prozent Afroamerikaner_innen in Harvard, fast 45 Prozent stellen Amerikaner_innen europaeischer Herkunft.
Boston laesst sich gut zu Fuss (sic) erkunden, rund um den „Freedom Trail“ befinden sich die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten der Stadt. Wer abseits der touristischen Pfade wandeln moechte, kann dabei ein Stueck Frauengeschichte lernen. Der Verein „Boston Women’s Heritage Trail“ hat sieben Spaziergaenge durch Boston zusammengestellt, an deren Weg entlang man/frau die Geschichte von mehr als 200 bedeutenden Frauen Bostons kennenlernen kann: „Women’s lives and achievements have enriched the history of Boston for almost four centuries, yet the significance of their stories is often overlooked. Patriots, intellectuals, abolitionists, suffragists, artists, and writers – Boston women have always played an integral role in shaping history.“ Am Weg durch Jamaica Plain liegt unter anderem das Geburtshaus von Sylvia Plath. Das unscheinbare Haus im italienischen North End traegt kein Schild, das darauf hinweist, Boston erinnert Vorbeigehende nicht an seine beruehmte Tochter.
Was das North End ansonsten zu bieten hat: unzaehlige italienische Restaurants (wenn auch die amerikanische Version italienischer Kueche etwas gewoehnungsbeduerftig ist) und herrliche Baeckereien. Wie „The Modern Pastry“ oder „Mike’s Pastry“, die in der Hanover Street von Weitem zu sehen sind, da die Menschen davor Schlange stehen, um Cheese Cake, Lime Tartes und Chokolade Fudge Cupcakes zu ergattern. Ein himmliches Vergnuegen.