New York ist eine grossartige (sic) Stadt (wem muss ich das noch sagen?) und 4 1/2 Tage sind natuerlich viel zu kurz, um das Lebensgefuehl der Metropole in sich aufzusaugen. Nach dem ziellosen Herumtreiben in den verschiedenen Vierteln konnte ich mir die zwei interessantesten Kunst-Museen nicht entgehen lassen: das Guggenheim Museum (allein schon wegen der Architektur sehenswert) und das Museum of Modern Art. Im MoMa, das in der 53. Strasse (sic) zwischen 5. und 6. Avenue liegt, sind nicht nur Malerei und Bildende Kunst, sondern auch Fotografie, Design und Architektur ausgestellt – an nur einem Nachmittag ist es da kaum moeglich, die tausenden Werke ausreichend auf sich wirken zu lassen.
Da muessen Highlights ausgewaehlt werden – etwa die Ausstellung mit den Bildern einflussreicher Fotografinnen (wobei es sich darueber streiten laesst, ob es wirklich so eine tolle Strategie ist, Frauen in einen eigenen Raum zu verbannen). Mit dieser Praesenz von Frauen in der Kunst haben sich in die „Guerrilla Girls“ auseinandergesetzt. 1989 stellte die New Yorker Gruppe radikaler Feministinnen die beruehmt gewordene Frage: „Do women have to be naked to get into the Metropolitan Museum?“ Poster der Guerrilla Girls Aktionen gibt es auch im MoMa zu sehen:
Ein weiterer Stadtteil, den man sich in New York nicht entgehen lassen sollte, ist Williamsburg in Brooklyn. Wer mehr oder weniger aufmerksam popkulturelle Medien verfolgt, wird vermutlich schon von „Hipsterville“ gelesen haben. Das urspruenglich von orthodoxen Jued_innen gepraegte Gebiet hat jede Menge Bars, Clubs, Cafes, provisorisch aufgebaute Buchstaende und Second-Hand-Laeden zu bieten. Und obwohl die Kunst-Szene und die Jugendkultur dort eigentlich schon lange nicht mehr zuhause ist (ich mag das Wort kaum mehr in den Mund nehmen: Gentrifizierung, ausgehend von den 90er Jahren), wirkt Williamsburg (rund um die Bedford Avenue) irgendwie authentisch, sympathisch herunterkommen, charmant. Nun gut, das „heruntergekommen“ sollte angesichts der vielen Immobilienbueros, die Lofts fuer mehrere Tausend Dollar pro Monat feilbieten, mit Vorsicht genossen werden. Die Menschen, die sich das nicht mehr leisten koennen, sind laengst in andere Teile von Brooklyn weitergezogen. Schade drum.